Bondscoach Frank de Boer stellte nach der überraschenden 2:4-Pleite in der Türkei zum Auftakt der WM-Qualifikation dreimal um, brachte unter anderem zwei ehemalige Bundesligisten neu ins Team: Für de Roon, Tete und Malen (alle Bank) starteten Klaassen (ehemals Bremen), Dumfries und de Jong (ehemals Gladbach).
Auch Lettland um Trainer Dainis Kazakevics verlor das Auftaktmatch unter der Woche, beim 1:2 gegen Montenegro hielten die Letten aber lange gut dagegen.
5.000 Zuschauer in Amsterdam - Oranje startet schwungvoll
Gleich zwei besondere Geschichten hatte die Partie bereits vor dem Anpfiff zu bieten. Stephanie Frappart, die französische Schiedsrichterin, wurde zur ersten Frau, die jemals ein WM-Qualifikationsspiel der Männer leitete. Außerdem starteten die Niederlande in der Johan Cruijff Arena in Amsterdam einen Modellversuch für die Rückkehr von Zuschauern. Es kamen Schnelltests und eine App zum Einsatz, zudem untersuchten Wissenschaftler die Ausbreitung der Aerosole. Insgesamt waren 5.000 Zuschauer zugelassen, nicht alle mussten Maske tragen oder Abstand halten.
Ausgelassene Stimmung auf den Rängen: In Amsterdam durften 5.000 Zuschauer dem Spiel beiwohnen. imago images
Die Stimmung war auf den Rängen von Beginn an hervorragend, was auch daran lag, dass die Elftal alles im Griff hatte. Im ersten Abschnitt entwickelte sich eine Art Scheibenschießen auf das Tor von Lettlands Keeper Ozols, bei dem unter anderem Klaassen (28.) und Luuk de Jong (41.) aus kurzer Distanz nur an die Latte köpften. Besser machte es nach etwas mehr als einer halben Stunde hingegen Berghuis, der von der Strafraumgrenze den Ball gefühlvoll ins Netz zirkelte (32.).
Gruppe G, 2. Spieltag
Trotz zahlreicher weiterer Möglichkeiten durften die Zuschauer bis zur Pause nur diesen einen Treffer bejubeln. Bis auf ein, zwei Unachtsamkeiten in der Abwehr von Oranje wurde Lettland aber nicht gefährlich.
Flipper im Lettland-Strafraum - de Jong mit der Vorentscheidung
Auch im zweiten Durchgang drückten die Niederlande auf die Vorentscheidung, war aber nicht mehr ganz so zielstrebig in den Offensivaktionen. In Minute 55 wäre es beinahe so weit gewesen, doch der Ball ging in Ping-Pong-Manier direkt vor der Linie hin und her, fand den Weg aber nicht ins Tor.
Besser machte es dann Luuk de Jong, der sich nach einer Ecke per Kopf für einen fleißigen Auftritt belohnte (69.) und so für die Vorentscheidung sorgte. Im Anschluss wollte allen voran Depay unbedingt noch seinen Treffer erzielen, scheiterte aber mehrmals (78.,81.). Die letzte große Chance gehörte dann tatsächlich den Gästen, Ciganiks traf aber nur den Pfosten (85.), weshalb es beim 2:0 blieb, mit dem die Gäste nach diesem eindeutigen Spielverlauf sicherlich leben können.
Für die Niederländer geht es am Dienstag (20.45 Uhr) in Gibraltar weiter, zur gleichen Zeit müssen die Letten in die Türkei.