Bayern-II-Trainer Holger Seitz schickte seine Elf gegenüber dem 1:1 in Unterhaching mit drei Veränderungen auf den Rasen: Richards, Tiago Dantas und Zirkzee begannen für Arrey-Mbi, Zaiser und Dajaku (alle Bank).
Löwen-Coach Michael Köllner veränderte sein Team nach dem 2:2 gegen Wehen Wiesbaden vor der kurzen Winterpause auf zwei Positionen: Erdmann fehlte mit einer Gelbsperre, ihn ersetzte Salger. Für Dressel (Bank) startete zudem Winter-Leihgabe Biankadi (Heidenheim).
Seit 1982 konnten die Löwen gegen die kleinen Bayern nicht mehr gewinnen, das wollten die "Gäste" im Grünwalder Stadion im "kleinen" Stadtderby unbedingt ändern. Bei den Bayern wollten sich auch einige Profis aus der 1. Mannschaft für höhere Aufgaben empfehlen.
3. Liga, 18. Spieltag
Bayern probiert es, aber Sechzig gefährlicher
Das gefährlichere Team war vom Anstoß weg die Köllner-Elf: Zwar versuchten sich die Bayern immer wieder an geordnetem Spielaufbau, doch Unzulänglichkeiten brachten immer wieder den Löwen-Angriff ins Spiel. Die erste gute Gelegenheit hatte dabei Greilinger, der aber am gut reagierenden Hoffmann scheiterte (9.). Die Bayern wurden zum ersten Mal nach einem Freistoß gefährlich, die Hereingabe erreichte Kern, der Hiller prüfte (19.).
Zirkzees Aussetzer - Hiller muss lange behandelt werden
Wenig später wurde es äußerst unschön im Löwen-Strafraum: Hiller warf sich im Gewühl auf den Ball, dann rauschte Zirkzee mit vollem Risiko und offener Sohle in das Gesicht des Keepers. Schiedsrichter Martin Petersen stellte den Niederländer vom Platz, nach fünfminütiger Pause konnte Hiller, der neben dem Auge geblutet hatte, tatsächlich weiterspielen.
Kern fälscht ins eigene Tor ab
Mit der numerischen Überzahl im Rücken kam 1860 um ein Haar direkt zum Treffer, Lawrence klärte aber auf der Linie. Wenig später gelang dann aber doch der Führungstreffer, auch wenn der Schütze ein rotes Trikot trug: Nach einer Neudecker-Hereingabe erwischte Kern die Kugel unglücklich und fälschte so ins eigene Tor ab (44.). Mit diesem Lucky Punch vor der Pause ging es in die Kabinen.
Während die kleinen Bayern unverändert weitermachten, brachte Köllner Dressel für den offensiveren Greilinger, um im Mittelfeld stabiler zu werden. Die erste Chance nach der Pause gehörte wieder den Löwen, doch Hoffmann parierte nach einer schönen Kombination über Mölders und Biankadi den Schuss von Willsch (49.).
Bayern II spielt, die Löwen kontern
Von den Spielanteilen her war die Unterzahl den Bayern nicht anzumerken, nach vorne passierte aber nach wie vor zu wenig, Arp hing zumeist in der Luft. Doch auch die Löwen präsentierten sich in der Offensive nicht mehr so gewillt wie in Hälfte eins, verlagerten sich immer mehr aufs Kontern. Eine solche Kontergelegenheit nutzte beinahe Mölders, doch Lawrence warf sich erneut dazwischen (61.).
Seitz reagierte und brachte Dajaku und Scott für Arp und Tiago Dantas (68.). Die beiden Joker brachten noch einmal frischen Wind ins Offensivspiel der Bayern, die sich anschließend weiter nach vorne trauten. Erneut prüfte Unglücksrabe Kern Hiller per Kopf, doch der Keeper brachte beide Arme hoch (77.).
Neuzugang Biankadi erlöst die Löwen - erster Derby-Sieg seit 20 Jahren
Die Löwen-Abwehr begann zu zittern, doch sie hielt stand, die vielen Hereingaben der Bayern-Amateure wurden auch vom immer wieder hinten aushelfenden Mölders gut geklärt. In der letzten regulären Spielminute nutzte Neuzugang Biankadi dann einen Konter zum erlösenden 2:0 für die "Gäste" (90.), die damit den ersten Dreier seit über 20 Jahren - im Jahr 2000 konnten die Löwen in der Bundesliga die 1. Mannschaft der Bayern besiegen (2:1) - feierten und ihre Aufstiegsambitionen unterstrichen.
Für die kleinen Bayern geht es dagegen auch im neuen Jahr schwierig weiter. Der Meister der vergangenen Spielzeit steht nur knapp über dem Strich.
Bayern II empfängt am Dienstag (19 Uhr) den SV Meppen zum Nachholspiel. Die Löwen sind am Montag darauf (19 Uhr) zu Hause im Topspiel gegen den FC Ingolstadt gefordert.