Bayern-II-Coach Holger Seitz veränderte seine Startaufstellung von der 0:3-Niederlage gegen Lübeck nicht mehr, als er musste. Nur der erfahrene Feldhahn rutschte für den gesperrten Arrey-Mbi (Gelb-Rot) in die Elf.
Ingolstadts Trainer Tomas Oral rotierte in dieser englischen Woche etwas mehr als sein Gegenüber. Antonitsch, Röhl (Profidebüt), Kotzke und Bilbija begannen nach dem 1:0-Sieg gegen Magdeburg anstelle von Paulsen (angeschlagen), Franke (Kapsel- und Bandverletzung), Keller und Niskanen (beide Bank).
Acht Sekunden waren gespielt, als Arp seinen Ellenbogen für das erste Foulspiel einsetzte, acht weitere dauerte es, bis der Stürmer die Gelbe Karte sah (1.). Einen Blitzstart legte aber auch Teamkollege Kern hin: Er köpfte Stanisics schöne Flanke von rechts zum frühen 1:0 in die Maschen, weil er gedankenschneller als die FCI-Defensive agierte (3.).
Kerns ereignisreiche halbe Stunde
Die Schanzer suchten nach einer zeitigen Antwort, kamen aber nicht über Ansätze hinaus. Die Partie erschien mit einem zerfahrenen, fehlerhaften und sehr lebendigen Gesicht. Nach der Hälfte der ersten Halbzeit verletzte sich Torschütze Kern bei einem Foul im Mittelfeld am Kopf. Dafür sah er seine 5. Gelbe Karte. Zwar versuchte es der 30-Jährige nach einer Behandlung noch einmal, musste sich aber in der 33. Minute gegen Scott auswechseln lassen.
3. Liga, 12. Spieltag
Direkt davor erlebte Kern aber noch den Ausgleich der Schanzer hautnah mit: Heinloth flankte an den kurzen Pfosten, wo sich Elva ohne direkten Gegenspieler die Ecke für seinen Kopfball aussuchen konnte - 1:1 (31.). Bitter für die Bayern: Der eigentlich Elva zugeteilte Lawrenca wurde zu dem Zeitpunkt gerade außerhalb des Feldes behandelt.
Der eingewechselte Scott hatte kurz später die Großchance aufs 2:1: Aus zehn Metern Torentfernung und rechter Position schoss der 18-Jährige aber in Rücklage drüber (37.).
Eckert Ayensa reißt das Spiel an sich
Die zweite Halbzeit benötigte etwas Anlaufzeit, brachte aber die nächste Bayern-Verletzung mit sich: Kühn musste einige Minuten nach einem Zusammenprall ausgewechselt werden, er hatte offenbar Schmerzen am Sprunggelenk (59.).
Auf der Gegenseite kam unterdessen der genesene Eckert Ayensa zu seinem zweiten Joker-Einsatz und benötigte nicht viel Zeit. Nach wenigen Sekunden verhalf er mit seinem Zuspiel Bilbija zu dessen größter Chance: Hoffmann machte sich groß und parierte aus kurzer Distanz gut (63.).
Das Spiel wog fortan hin und her - bis Eckert Ayensa es mit seiner nächsten Aktion drehte: Vita stellte sich schlecht gegen Heinloth an, der Rechtsverteidiger gab den Ball vors Tor, wo Eckert Ayensa mit einem wuchtigen Flugkopfball zum 2:1 vollendete (72.). Heinloth schlug in der Folge weitere gefährliche Flanken, die aber nicht die Entscheidung brachten.
Beisters Kurzeinsatz zahlt sich aus
Das erledigte der spät ins Spiel gekommene Beister, der auf Vorlage des omnipräsenten Eckert Ayensa bei einem Konter im Vollsprint den Ball ins Tor drosch (90.+3). Sekunden danach pfiff Schiedsrichter Steven Greif ab und besiegelte die dritte Bayern-Niederlage in Serie. Die Schanzer hingegen bleiben als Tabellenzweiter ganz vorn dran.
Bayern München II empfängt am Samstag (14 Uhr) Hansa Rostock. Ingolstadt ist am Montag (19 Uhr) zu Gast in Meppen.