Die Kieler haben in dieser Saison vielen Widerständen getrotzt. Zweimal mussten die Störche in Quarantäne, aber auch das brachte sie nicht vom Weg ab. Das 3:2 gegen Regensburg war der vierte Sieg in Folge, Holstein holte zuletzt 16 von 18 möglichen Punkten. Das brachte den Nordlichtern die Chance, am vorletzten Spieltag erstmals in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Bundesliga klarzumachen. Doch daraus wurde nichts. Aber der Reihe nach.
Eine wichtige Nachricht gab es schon vor dem Spiel: Mit Bartels meldete sich einer der wichtigsten Spieler der Mannschaft rechtzeitig fit. Coach Ole Werner schickte dazu auch Dehm, Mühling und Serra wieder von Beginn an auf den Rasen (Neumann, Hauptmann und Girth saßen auf der Bank). Im Tor stand wieder Dähne, Stammkeeper Gelios saß zumindest wieder auf der Bank.
Mit dem KSC hatte Kiel einen Gegner, für den es um nichts mehr ging. Das 2:2 in Fürth, nach dem Coach Christian Eichner nicht wechselte, war zwar beachtlich, doch zugleich das neunte Ligaspiel in Folge ohne Sieg.
Serra trifft aus dem Nichts
Für die Hausherren ging es um nichts mehr, die Gäste hatten nach den anstrengenden Wochen schwere Beine: Beide Fakten waren der ersten Hälfte ganz deutlich anzusehen. Denn vor beiden Toren passierte extrem wenig, beide Teams neutralisierten sich fast den kompletten ersten Durchgang. Reese hatte den ersten guten Abschluss der Partie, er verzog (33.). Es sah alles nach einem torlosen Remis zur Pause aus, aber dann verteidigte der KSC einmal extrem schlecht und griff Serra nicht an, der sich bedankte und sein zwölftes Saisontor erzielte (41.). Auch Gersbeck sah nicht gut aus.
KSC dreht das Spiel
Auch der zweite Durchgang begann mit einem Treffer, der sich nicht wirklich angebahnt hatte: Gondorf fand im Strafraum Batmaz, Lorenz kam aus dem Tritt und fiel um, sodass der Offensivmann aus wenigen Metern den Ausgleich erzielen konnte (52.). Kiel verpasste durch Serra die Antwort (56.), und dann stand es plötzlich 2:1 für Karlsruhe. Die Hausherren hatten sich eine Standard-Variante ausgedacht: Sie stellten sich rechts an der Strafraumlinie auf und sprinteten nach innen. Anschließend brachte Wanitzek die Ecke von rechts und fand Hofmann, der mit Hilfe des linken Innenpfostens einnickte (60.).
Wieder Hofmann - Girths Tor zählt nicht
Während im ersten Durchgang nicht viel passierte, war nach der Pause einiges los. Zunächst erhöhte Hofmann mit einem satten Schuss auf 3:1 (76.). Aber Kiel gab trotz müder Beine nicht auf - und kam zum Anschluss: Nach einem Foul im Strafraum von Heise an Porath gab es Elfmeter, den Mühling sicher verwandelte (84.). Holstein blieb weiter dran, Serra köpfte noch zu hoch (90.), der eingewechselte Girth markierte den vermeintlichen Ausgleich (90.+1). Doch dann schaltete sich Köln ein - und das Tor zählte nicht, da Vorbereiter Mees bei Serras Kopfballverlängerung im Abseits stand.
Somit blieb es beim 3:2, das dem KSC den ersten Sieg nach neun Spielen bescherte. Zum Saisonabschluss spielen die Badener am Sonntag (15.30 Uhr) in Heidenheim. Kiel hat den ersten Matchball in Sachen Aufstieg vergeben. Durch den Fürther Sieg in Paderborn haben die Störche nun nur noch einen Punkt Vorsprung auf Platz drei. Mit einem Sieg gegen Darmstadt kann Kiel allerdings am letzten Spieltag den Aufstieg weiter aus eigener Kraft klarmachen.