Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic nahm gegenüber dem 1:3 in Hannover drei personelle Änderungen vor: Saller, Kennedy und Caliskaner starteten anstelle von Moritz, Hein und Otto (alle Bank).
HSV-Coach Daniel Thioune wechselte nach dem 1:2 beim SV Sandhausen ebenfalls dreimal. Leistner kehrte nach seinem auskurierten Muskelbündelriss erstmals seit Ende Januar in die Startelf zurück, auch Dudziak und Wintzheimer waren neu im Team. Nicht im Kader stand Jatta aufgrund einer Gehirnerschütterung, außerdem fanden sich Gyamerah und Kinsombi zunächst auf der Bank wieder.
Das Spiel begann durchaus temporeich, vor allem Regensburg wusste zu Beginn zu gefallen. Die erste Chance gehörte auch den Gastgebern, Besuschkow kam nach einem Doppelpass im Strafraum zum Abschluss, den Ulreich parierte (6.). In der Anfangsphase blieb der HSV eine Antwort auf das 1:2 in Sandhausen schuldig, während der Jahn nach der Niederlage in Hannover mutig agierte. Die Hanseaten hatten Probleme im Spielaufbau, vor allem aufgrund des Pressings der Hausherren.
Mit zunehmender Spieldauer verfestigte sich das Bild. Regensburg agierte giftig und foulte viel, was den HSV sichtlich störte. Die Gäste kamen kaum nach vorne. Einziger Pluspunkt für die Hansestädter: Auch die Regensburger blieben lange ungefährlich vorm Tor.
Heyers Treffer zählt nicht - Albers trifft zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt
In den letzten Minuten vor der Pause änderte sich das - und zwar auf beiden Seiten: Die erste richtige Chance des HSV führte zum vermeintlichen Führungstreffer durch Heyer (43.), sein Abstaubertor zählte aber auch nach Sichten der Bilder durch Videoreferee Pascal Müller nicht. Heyer stand wohl im Abseits. Doch damit nicht genug: Mit dem Pausenpfiff kam Albers nach einer Ecke und Wintzheimers unzulänglichem Klärungsversuch an den Ball und schoss zum 1:0 für Regensburg ein (45.).
Mit Wiederanpfiff wurde der HSV stärker, gefährlich wurde es aber weiterhin nicht. Gegen nun tiefstehende Regensburger kam nur Vagnoman zu einem besseren Abschluss, der knapp vorbeiging (54.). Das Tempo im Spiel ging abhanden, auch weil die Hausherren aus der Oberpfalz nicht mehr so viel investierten wie in Hälfte eins.
Bezeichnenderweise gelang den Gästen bei Wintzheimers abgefälschtem Versuch (62.) der erste Schuss aufs Tor seit der siebten Minute. Meyer hatte damit keine Probleme, genau wie all seine Mitspieler. Dennoch: Hamburg wurde aktiver, die Regensburger immer passiver.
Wieder VAR-Einsatz, doch diesmal zählt der Hamburger Treffer
Mit Beginn der Schlussphase erhöhten die Gäste den Druck und kamen durch den zur Pause eingewechselten Gjasula zu einer Top-Chance (74.), den Kopfball klärte Kennedy vor der eigenen Linie. Der HSV belohnte sich aber doch noch mit dem Ausgleich, weil Meyer einen Schuss von Hunt nur nach vorne abwehren konnte und Kittel aus kurzer Distanz per Kopf abstaubte (83.). Diesmal zählte der Treffer trotz Überprüfung des VAR.
Hamburg erhöhte danach den Druck, der Siegtreffer wollte aber einfach nicht fallen. Leistner scheiterte nach starkem Reflex von Meyer an der Latte (90.) und auch in der Nachspielzeit blieb der Torhüter der Hausherren im Duell mit Kittel Sieger (90.+2). Letztlich blieb es beim 1:1, das sich der Jahn dank starker erster Hälfte verdiente. Für erst im zweiten Durchgang aktive Hanseaten folgte also der nächste Rückschlag im Aufstiegsrennen. Seit vier Spielen wartet der HSV auf einen Sieg, steht aber immerhin nur drei Punkte hinter den zweitplatzierten Fürthern.
Regensburg gastiert nach der kommenden, spielfreien Woche am Sonntag, den 9. Mai (13.30 Uhr), bei Spitzenreiter VfL Bochum. Der HSV empfängt im Rahmen der Nachholpartie vom 30. Spieltag bereits am kommenden Donnerstag (18.30 Uhr) den KSC.