Die Statistik sprach eine recht deutliche Sprache. Als Schiedsrichter Manuel Gräfe das Spiel nach 97 hart umkämpften Minuten beendete, war die Ballbesitz-Bilanz zwar ausgeglichen - doch Hannover hatte deutlich mehr Torschüsse abgegeben (14:8) und deutlich mehr Zweikämpfe gewonnen (59 Prozent). Nur in der entscheidenden Disziplin lag Holstein Kiel vorne: Die Störche hatten einmal getroffen, 96 war leer ausgegangen.
Ein einziger Moment hatte Kiel genügt. Eine Flanke von Reese, eine Direktabnahme von Bartels - und schon lag der Ball im 96-Netz (44.). Es war der einzige Treffer des Montagabends. Ein Treffer, der den Kielern auf Rang zwei verhalf, obwohl sie nicht hatten verbergen können, wie kräftezehrend die vergangenen Tage waren.
Drei Neue bei Kiel - deren fünf bei Hannover
Die 90 Minuten gegen Hannover waren ja bereits das sechste Spiel in 17 Tagen. Auch deshalb hatte Kiels Trainer Ole Werner seine Startelf nach dem 4:0 am Freitag gegen St. Pauli auf drei Position verändert. Neumann, Arslan und Porath nahmen zunächst auf der Bank Platz, für sie rückten Dehm, Lee und Reese in die Mannschaft.
Hannovers Coach Kenan Kocak hatte nach dem 1:2 gegen Darmstadt sogar fünfmal getauscht. Zwischen den Pfosten hatte Hansen den Vorzug vor Esser erhalten - außerdem begannen Falette, Maina, Frantz und Ochs für Muroya, Basdas, Hult und Kaiser.
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Muslija und Weydandt vergeben
Trotz aller Umstellungen benötigte 96 keinerlei Anlaufzeit. Die Niedersachsen begannen forsch und erwiesen sich in einer ausgeglichenen ersten Hälfte von Anfang an als unbequemer Gegner. Muslija (11.) und Weydandt (29.) waren allerdings nicht erfolgreich - dann schlug Bartels auf der anderen Seite zu und brachte Kiel in Führung (44.).
Auch nach der Pause ging Hannover mit einer Menge Leidenschaft zu Werke. Kiel fand in der Offensive kaum noch statt, überstand aber Falettes Schuss (47.) ebenso unbeschadet wie den Versuch des eingewechselten Bijol, der die Latte touchierte (69.). In der Schlussphase rannte 96 an, doch die Störche brachten das 1:0 über die Zeit.
So stand am Ende der dritte Zu-Null-Sieg in Folge, ein Sieg allerdings, der einen Wermutstropfen hatte: In der Schlussphase verletzte sich der eingewechselte Arslan am Knie und musste mit einer Trage vom Feld gebracht werden.
Schon am Donnerstag (15.30 Uhr) geht es für Kiel mit dem Nachholspiel gegen Regensburg weiter, Hannover ist am Sonntag (15.30 Uhr) beim FC St. Pauli zu Gast.