Heidenheims Trainer Frank Schmidt nahm nach dem 0:1 in Braunschweig drei Änderungen vor: Statt Theuerkauf, Steurer und Kerschbaumer (alle Bank) begannen Föhrenbach, Burnic und Rückkehrer Kleindienst.
St. Paulis Coach Timo Schultz tauschte im Vergleich zum 2:3 gegen Bochum ebenfalls dreimal Personal: Dzwigala, Buballa und Benatelli (alle Bank) wichen für Zander, Comebacker Lawrence und Leihspieler Smith.
Phase folgt auf Phase - Kyereh frech
Überfallartig starteten die Gäste beim einzigen zu Hause noch ungeschlagenen Zweitligisten in eine Partie, der Burgstaller schon nach drei Minuten seinen Stempel aufdrückte: Kyerehs Flanke kontrollierte der Angreifer am zweiten Pfosten sauber mit der Schulter, ehe er den Ball über die Linie drosch (3.). Marmoush (4.) und Burgstaller selbst (10.) blieben auch in der Folge dran und verpassten gar einen Doppelschlag.
Es blieb vorerst bei einem Gegentreffer für den perplexen FCH, für den Kleindienst nach einer Ecke ansatzlos ausglich (15.). Dann aber hatten die Hausherren ihre Druckphase: Sessa prüfte Stojanovic aus der Distanz (18.), Geipl verzog aus aussichtsreicher Position (21.). Auch Heidenheim legte also nicht nach - so meldete sich St. Pauli per Freistoß zurück: Kyereh schob die Kugel aus rund 20 Metern lässig unter der Mauer durch ins kurze Eck (30.). Anschließend ging es gleichmäßiger hin und her, beide Teams hatten sich aber besser im Griff.
Der 19. Spieltag
Wieder Burgstallers Schulter - und wieder Kleindienst
Besser aus der Kabine kam der FCH - und erneut zappelte das Spielgerät bereits nach drei Minuten in den Maschen: Sessa schickte Kühlwetter mit viel Gefühl rechts in den Strafraum, wo dieser Ziereis umkurvte und den Ball aus spitzem Winkel über Stojanovic ins lange Eck hob (48.). Burgstaller verpasste die direkte Antwort (50.), Marmoush - diesmal lag ein Heidenheimer hinter der Mauer - das zweite Freistoßtor (54.).
Nach einer kurzen St. Paulianer Druckphase pendelte sich die Begegnung auf Augenhöhe ein - beide Teams spielten nach vorne. Und auf Sieg. Nach einer Finte schoss Kühlwetter hüben ungenau (61.), drüben verlängerte Burgstaller eine Flanke - wieder mit der Schulter - zu Becker, der Müller per Linksschuss überwand - 3:2 für den FCSP (72.).
Zalazar bewahrt die Ruhe
Der Schlusspunkt ließ allerdings noch auf sich warten. Nun warfen die Heidenheimer wieder alles nach vorne - und eine scharfe Hereingabe von Kühlwetter landete beim zuvor unauffälliger gewordenen Kleindienst, der das Leder problemlos über die Linie drückte (77.). Dreimal hatte der FCH ausgeglichen - doch der FCSP ging ein viertes Mal in Führung: Nach einem Steckpass des eingewechselten Dittgen blieb Zalazar vor Müller cool und traf trocken zum 4:3 ins kurze Eck (87). Ihre vierte Führung brachten die Kiezkicker - nach zuvor sechs Niederlagen in sechs Anläufen auf der Ostalb - schließlich über die Zeit.
Das vor heimischer Kulisse erstmals seit Oktober 2019 geschlagene Heidenheim gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Paderborn. St. Pauli, das die Abstiegsränge erneut verlässt, muss bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Sandhausen ran.