Im bisherigen Saisonverlauf hatte sich besonders die Braunschweiger Defensive als Schwachpunkt herausgestellt. Deshalb rüsteten die Verantwortlichen der Löwen mit Behrendt für das neue Jahr nach. Der Neuzugang aus Bielefeld war gegen Düsseldorf erstmals spielberechtigt, erhielt vor der Partie eine Einsatzgarantie von Daniel Meyer und gab folglich seine Premiere im Braunschweiger Trikot. Im Vergleich zur 1:3-Niederlage in Aue kehrte außerdem Kapitän Kobylanski nach zwei Spielen Absenz ins Startaufgebot zurück und auch Abdullahi, der seit dem 3. Spieltag nur noch als Joker diente, war mit von der Partie. Dafür mussten Ziegele, Ben Balla und Bär auf die Bank weichen.
Für Uwe Rösler bestand angesichts der Formstärke seiner Mannschaft eigentlich kein Anlass für Veränderungen, einmal musste der Fortuna-Coach aber wechseln: Youngster Appelkamp, der sich im Düsseldorfer Mittelfeld an der Seite von Prib und Morales bewährt hatte, musste beim 2:1 gegen Paderborn aufgrund einer Muskelverletzung in der Kabine bleiben. Der 20-Jährige wurde nicht rechtzeitig fit, Borrello nahm seinen Platz ein.
Karaman lässt die einzige Chance liegen
32 Gegentore in zuvor 14 Spielen - Braunschweig ist nach Schlusslicht Würzburg (35) die Schießbude der Liga. Um gegen die spielstarken Düsseldorfer nicht unter die Räder zu geraten, fokussierten sich die mit einer Fünferkette agierenden Löwen primär auf die Defensive - und das mit Erfolg. Die Fortuna hatte zwar größtenteils den Ball am Fuß (64 Prozent Ballbesitz in der ersten Hälfte) und ließ diesen geduldig in den eigenen Reihen zirkulieren, fand aber nur einmal wirklich den Weg an den extrem tiefstehenden wie konzentriert verteidigenden Niedersachsen vorbei.
Der 15. Spieltag
In der 9. Minute legte Sechs-Tore-Mann Hennings seinem Sturmpartner Karaman das Spielgerät mit der Brust in den Lauf. Der türkische Nationalspieler scheiterte aus bester Position aber am stark parierenden Fejzic. Selbst kamen die Hausherren jedoch zu keinen vielversprechenden Aktionen, weil F95 das Umschaltspiel mit solidem Gegenpressing unterdrückte.
Braunschweig traut sich etwas mehr zu
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein nahezu unverändertes Bild. Die Löwen verteidigten nach wie vor konsequent, machten die Räume eng und trieben die Düsseldorfer allmählich zur Verzweiflung. In der gegnerischen Hälfte trat Braunschweig etwas häufiger als zuvor in Erscheinung, allerdings fehlte im letzten Drittel des Spielfeldes die nötige Präzision. So waren ernstzunehmende Möglichkeiten auf beiden Seiten Mangelware und das Flutlichtspiel zum Abschluss des 15. Spieltags endete ohne Treffer. Die Löwen durften sich dementsprechend über den ersten Punktgewinn im neuen Jahr freuen, während Düsseldorfs fünf Spiele andauernde Siegesserie in der 2. Bundesliga riss.
Braunschweig verweilt damit erst einmal auf dem Relegationsplatz, hat aber bereits am Freitag (18.30 Uhr) im Krisengipfel bei Schlusslicht Würzburg die Chance auf den Befreiungsschlag. Düsseldorf verpasste hingegen den Anschluss an Spitzenreiter Hamburg und kämpft am Samstag (13 Uhr) in Aue um den nächsten Sieg.