Paderborns Trainer Steffen Baumgart verzichtete in seiner Startelf noch auf die Neuzugänge Owusu, Nkaka, Terrazzino (alle Bank) und Heller (nicht im Kader), die während der Länderspielpause verpflichtet worden waren. Trotzdem nahm er vier Änderungen im Vergleich zum 0:0 gegen den 1. FC Heidenheim vor - auch verletzungsbedingt: Vasiliadis (Sprunggelenksprobleme) und Antwi-Adjei (Fußverletzung) mussten passen, für sie kamen Justvan und Pröger in die Elf. Außerdem spielten Dörfler (Startelfdebüt für Paderborn) und Collins anstelle von Ananou und Correia.
96-Coach Kenan Kocak änderte seine erfolgreiche Startelf vom 4:1-Derbysieg gegen Eintracht Braunschweig auf nur einer Position: Neuzugang Falette, am Deadline Day aus Frankfurt gekommen, gab sein Debüt und verdrängte Franke auf die Bank.
Startelf-Debütant Dörfler trifft sehenswert
Das erste Zweitliga-Duell zwischen beiden Teams begann flott, die Mannschaften waren um ein hohes Tempo im Spielaufbau bemüht und gingen früh ins Pressing. Dadurch ergaben sich allerdings auch wenige kontrollierte Angriffe, auf die ersten echten Torchancen mussten die rund 3000 Zuschauer daher eine Weile warten: Ingelsson grätschte den Ball über die Latte (17.), Pröger traf die Kugel freistehend nicht optimal (19.).
Paderborn erspielte sich in dieser Phase zusehends ein Übergewicht, das im verdienten Führungstreffer resultierte: Durch aggressives Pressing gewann der SCP den Ball tief in der 96-Hälfte und Pröger prüfte Esser. Der Abpraller landete rechts im Strafraum bei Dörfler, der den passiven Hult auswackelte und die Kugel dann wunderbar an den linken Innenpfosten schlenzte, von wo aus der Ball ins Netz prallte - ein sehr sehenswerter Treffer des Startelf-Debütanten (26.).
Paderborns Pressing macht Probleme: Hannover enttäuscht
Hannover hingegen blieb im ersten Durchgang vor allem offensiv einiges schuldig, mehr als Halbchancen durch Ducksch (28.), Weydandt (35.) und Maina (45.+2) verzeichneten die Niedersachsen im ersten Abschnitt nicht, mit dem aggressiven Pressing und dem giftigen Zweikampfverhalten der Paderborner hatte die Kocak-Elf große Probleme.
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Hannover übersteht Drangphase und wird dann stärker
Auch nach dem Seitenwechsel lief die Partie zunächst nur in eine Richtung: Nur 20 Sekunden nach Wiederbeginn vergab Srbeny eine Großchance, wenig später rauschte ein Flachschuss von Justvan nur knapp am langen Eck vorbei (49.), erneut Srbeny scheiterte an Esser (51.). Hannover stand in dieser Phase völlig neben sich und Kocak griff früh im zweiten Wechsel gar zu einem Dreifach-Wechsel. Sein Team wurde nun stärker und kam durch Ducksch zur bis dato besten Möglichkeit, der Flachschuss des Offensivmanns strich nur knapp vorbei (62.).
Paderborn konnte das intensive Pressing der ersten 45 Minuten nun nicht mehr durchziehen und zog sich weit zurück, profitierte aber von einem in großen Teilen unpräzisen Offensivspiel der Gäste. Erst in der Schlussphase wurde Hannover wieder gefährlicher: Haraguchi vergab eine gute Kopfballchance (79.), Schonlau unterlief fast ein Eigentor (90.+2), Ducksch feuerte freistehend daneben (90.+4). Doch auch in dieser Phase war Paderborn näher am zweiten Tor, hatte durch Ingelsson (80.) und den eingewechselten Jastrzembski (87.) Möglichkeiten von einer Qualität, die Hannover im gesamten Spiel nicht zustande gebracht hatte. Der erste Saisonsieg des SC Paderborn ging somit in Ordnung. In der Liga hatten die Ostwestfalen letztmals im Januar beim SC Freiburg (2:0) gewonnen.
Das erste Erfolgserlebnis der neuen Saison nimmt der SCP nun mit in die Auswärtspartie beim SV Sandhausen am nächsten Sonntag (13.30 Uhr). Schon am Samstag (13 Uhr) trifft Hannover 96 auf die Fortuna aus Düsseldorf.