In seinem vorerst letzten Heimspiel als Gladbach-Trainer wollte Marco Rose seine Mannschaft nach dem 0:6 beim frischgebackenen Meister in München ein anderes Gesicht zeigen lassen: Kramer, Stindl und Plea begannen statt Zakaria, Lazaro und Embolo (alle Bank), die schwäbischen Gäste im Allgemeinen allerdings etwas bestimmter.
Der aufgerückte Anton sorgte für die erste Torannäherung der Stuttgarter (3.), bei denen im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Augsburg Stammkeeper Kobel, Karazor und Thommy anstelle von Bredlow, Klement und Didavi (alle Bank) in der ersten Elf standen.
Auf eine energische Anfangsphase folgen jedoch viele Passagen, in denen beiden Teams der Mut zum Risiko, Kreativität und Geradlinigkeit abging. Plea traf auf der einen Seite zumindest das Außennetz (10.), auf der anderen spielte der VfB aussichtsreiche Konter - wie Kalajdzic in der 21. Minute - ziemlich fahrig aus.
Im zweiten Anlauf: Kramer weich, Stindl anspruchsvoll
Etwas aktiver und gefährlicher waren noch die Hausherren, für die Thuram noch aus klarer Abseitsposition getroffen hatte (33.), ehe sie kurz vor der Pause mit einem schönen Spielzug nicht unverdient in Führung gingen: Kramer kam clever bis zur Grundlinie durch, ehe er mit einer weichen Flanke Stindl bediente - der diese technisch anspruchsvoll veredelte (45.).
Bundesliga, 33. Spieltag
Im zweiten Abschnitt änderte sich zunächst wenig. Zwar waren die Schwaben nun das aktivere Team, doch weiterhin kamen sie über Ansätze nicht hinaus. Stattdessen prüfte Elvedi mit seinem Kopfball Kobel (51.), die Hausherren wirkten nach wie vor bestimmender.
Kalajdzic "beklaut" Stenzel
Als Stuttgart dann aber geschlossen aufrückte, wendete sich das Blatt. Endo brach den Bann mit einem platzierten Fernschuss (72.), wenig später kippte die Partie komplett: Auch Stenzel versuchte es aus der Distanz, Kalajdzic hielt clever und entscheidend den Fuß rein - 1:2 (78.). Zahlreiche Unterbrechungen sorgten in der Schlussphase dafür, dass ein perplexes Gladbach dem Ausgleich nicht mehr nahekam.
Durch die Niederlage gegen die Schwaben hat die Borussia Conference-League-Platz sieben verspielt (ein Punkt Rückstand auf Union), den der VfB (zwei Punkte Rückstand) nun ebenfalls noch erreichen kann.
Für Gladbach geht es im letzten Saisonspiel am nächsten Samstag (15.30 Uhr) zum SV Werder Bremen. Stuttgart hat zur gleichen Zeit Arminia Bielefeld zu Gast.