Gladbachs Trainer Marco Rose nahm nach dem 0:1 gegen Dortmund im DFB-Pokal-Viertelfinale vier personelle Änderungen vor: Sommer kehrte für Pokaltorwart Sippel zwischen die Pfosten zurück, zudem ersetzten Zakaria, Wolf und Lazaro die nicht zur Verfügung stehenden Kramer (Bänderverletzung), Stindl (Gelbsperre) und Hofmann (muskuläre Probleme).
Auch Bayer-Coach Peter Bosz war zu Änderungen gezwungen. Im Vergleich zum 1:2 gegen Freiburg begannen Frimpong, Demirbay, Diaby und Schick anstelle von Fosu-Mensah (Kreuzbandriss), Wirtz (Corona-Infektion), Bailey (Gelbsperre) und Alario (Bank).
Im Duell der beiden kriselnden Westklubs übernahm Leverkusen von Anfang an die Initiative. Bayer ließ den Ball zirkulieren und war gerade in den ersten Minuten optisch überlegen. Wirkliche Torgefahr sprang dabei allerdings nicht heraus, Diabys Rechtsschuss zwang Sommer im Gegensatz zu Demirbays Versuch aus 20 Metern (6.) immerhin zu einer Parade (17.).
Kurze Gladbacher Offensivphase
In der Folge wurde Gladbach aktiver und besser und erspielte sich zwei Chancen: Plea schloss aus 14 Metern zu zentral ab (21.), kurz darauf blockte Tapsoba einen wuchtigen Linksschuss von Wolf aus ähnlicher Position (24.). Das war es dann aber auch schon von den Fohlen, denn die nächsten Möglichkeiten hatten wieder die Gäste: Bei einem Konter bekam Diaby den Ball rechts im Strafraum, scheiterte aber an Sommer (33.). Überhaupt sorgten Leverkusens Flügelspieler Diaby (rechts) und Gray (links) noch für den meisten Wirbel, auch wenn diese nicht immer die richtigen Entscheidungen im letzten Drittel fällten. Folgerichtig ging es kurze Zeit später mit einem 0:0 in die Pause.
Bundesliga, 24. Spieltag
Gladbach startete besser in den zweiten Durchgang. Die Rose-Elf agierte mit mehr Zug nach vorne und kam immer wieder zu guten Möglichkeiten. Den Anfang machte Plea, der aus spitzem Winkel von links rechts am Tor vorbeischoss (53.). Nur wenige Sekunden später entwischte Wolf Tapsoba und dribbelte in hohem Tempo aufs Leverkusener Tor. Weil Tah zur Hilfe eilte und die Situation gut verteidigte, landete der Schuss nur am Außennetz (54.). Wiederum drei Minuten später wurde Thuram von Frimpong elfmeterwürdig zu Fall gebracht, Schiedsrichter Daniel Siebert zeigte auf den Punkt. Doch aufgrund einer Abseitsposition des aktiv an der Szene beteiligten Lazaro wurde die Entscheidung nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten revidiert (58.).
Schick mit dem Riecher
Der Gladbacher Schwung flaute anschließend wieder etwas ab, gleichzeitig verbuchte Bayer wieder Offensivaktionen. Die erste Chance für die Werkself hatte Amiri, der nach starker Vorlage von Diaby das linke Kreuzeck knapp verfehlte (68.). Es wurde spannender, weil beide Teams einen Sieg brauchten. Rose wechselte Embolo ein (70.), doch der Treffer fiel auf der anderen Seite. Ausgangspunkt war ein gewonnener Zweikampf von Tah an der Mittellinie, der Amiri bediente. Dann ging es schnell: Amiri schickte Diaby auf die Reise, der rechts im Strafraum vor Sommer auftauchte. Zwar wehrte der Keeper den Versuch ab, doch der heransprintende Schick schob den Nachschuss zur Führung über die Linie (77.).
Gladbach war jetzt gefordert, schaffte es aber nicht mehr, eine Drangphase zu starten. Nur einmal wurde es noch brenzlig für die Gäste, doch Grill lenkte den Schlenzer des mit aufgerückten Ginter über den Querbalken (90.+2). Dann war die Partie vorbei - Leverkusen feierte den erhofften Sieg und geht damit wieder einen Schritt im Rennen um die internationalen Plätze. Gladbach rutscht dagegen weiter ab und wartet nun wettbewerbsübergreifend seit sieben Spielen auf einen Sieg.
Gladbach spielt am nächsten Freitag (20.30 Uhr) in Augsburg. Leverkusen empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) die Arminia aus Bielefeld.