Nachdem Mainz' Coach Bo Svensson zuletzt dreimal in Folge dieselbe Startelf gebracht hatte, wechselte der Däne gegenüber dem 2:1 in Gladbach notgedrungen einmal: Kohr fiel wegen eines grippalen Infektes aus und wurde im Mittelfeld durch Stöger ersetzt.
Augsburgs Trainer Heiko Herrlich tauschte nach dem 1:1 gegen Bayer Leverkusen ebenfalls einmal: Auf dem Flügel verdrängte Hahn Vargas auf die Bank. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.
Viel Engagement auf schlechtem Rasen
Bundesliga - 23. Spieltag
Ein rauschendes Fußballfest war in Mainz nicht erwartet worden, dafür stand schlicht zu viel auf dem Spiel, immerhin kämpfen beide Klubs gegen den Abstieg. Kämpferisch war dafür durchaus was geboten. Es entwickelte sich ein intensives Duell, in dem der FCA anfangs noch darum bemüht war, sich mit aggressivem Pressing rasch Respekt verschaffen zu wollen, doch mit zunehmender Spieldauer bekamen die Nullfünfer mehr und mehr Zugriff.
Es war ein Kellerduell, wie man es so oft zu sehen bekommt: leidenschaftlich, umkämpft, intensiv und fehlerbehaftet. Viel spielte sich zwischen den Strafräumen ab, umso weniger in selbigen. Zwei Gründe dürften dafür verantwortlich gewesen sein: Einerseits der Rasen, der sich in einem ganz miesen Zustand befand und Kurzpassspiel beinahe schon unmöglich machte, weshalb auch viele lange Bälle gespielt wurden. Andererseits fehlte es auf beiden Seiten aber auch an zündenden Ideen.
Zentners Lapsus lässt Hahn jubeln
Klare Chancen waren nicht wirklich zu sehen, so war Latzas Fernschuss, den Gikiewiecz parierte (15.), für lange Zeit das Höchste der Gefühle. Ein totaler Blackout von FSV-Keeper Zentner brachte dem FCA dann aber völlig unverhofft die Führung ein: Zentner spielte den Ball völlig ohne Not direkt in die Füße von Niederlechner, der umgehend Hahn bediente - 1:0 (25.).
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Gäste etwas zurück, während die Nullfünfer auf den Ausgleich drängten - das jedoch mehr schlecht als recht. Zwingend waren die Rheinhessen nämlich trotz aller Bemühungen nicht. Latza schnupperte dennoch mit seinem sehenswerten Fernschuss am Ausgleich, den Gikiewicz aber mit einer starken Parade zu verhindern wusste (39.).
Kaum Höhepunkte nach Wiederanpfiff
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Beide Teams waren bemüht, aber nicht zwingend. Etwas mehr Gefahr strahlten die bayerischen Schwaben ab, die sich über Niederlechner (50., 51.) und Benes (54.) annäherten.
Auf der anderen Seite waren die Rheinhessen darum bemüht, das Spiel breit zu machen, allerdings kamen die Flanken nicht an. So blieben nennenswerte Abschlüsse der Nullfünfer selten - und die, die es gab, waren nicht von Erfolg gekrönt: Latzas Direktabnahme sauste drüber (75.), Boetius schoss in die Arme von Gikiewicz (79.).
Wilder Ritt in der Schlussphase
In der Schlussphase wurde es nochmal turbulent, auch weil die Mainzer die Brechstange auspackten. Zuerst aber vergab Hahn mit seinem Pfostentreffer die Vorentscheidung (85.), ehe auf der Gegenseite Onisiwo ebenfalls Alu-Pech hatte (87.) und dann auch noch in Gikiewicz seinen Meister fand (88.). So blieb es beim 1:0-Sieg der bayerischen Schwaben, die damit auch das fünfte Duell in Folge gegen den FSV gewannen und darüber hinaus ihre jüngste Negativserie von drei Auswärtsniederlagen in Folge beendeten.
Die Nullfünfer sind am Freitag (20.30 Uhr) beim kriselnden FC Schalke 04 im nächsten Keller-Kracher gefordert, tags darauf (15.30 Uhr) gastiert der FC Augsburg bei der Berliner Hertha.