Bayern-Coach Hansi Flick rotierte nach der 1:4-Niederlage in Hoffenheim auf fünf Positionen: Richards (Startelfdebüt in der Bundesliga), Boateng, Alaba, Goretzka und Gnabry ersetzten Pavard, Süle, Javi Martinez, Tolisso (alle Bank) und Coman (muskuläre Probleme). Der gerade verpflichtete Marc Roca und die beiden noch nicht bestätigten Zugänge Choupo-Moting und Sarr standen nicht im Kader.
Hertha-Trainer Bruno Labbadia wechselte nach der 1:3-Niederlage gegen Frankfurt auf zwei Positionen: Statt Torunarigha (Teilriss der Syndesmose im Sprunggelenk) und Piatek (Bank) begannen Zeefuik (Startelfdebüt in der Bundesliga) und Cordoba (Startelfdebüt für die Hertha in der Bundesliga).
Hertha verkauft sich gut - bis Lewandowski trifft
Nach abwartenden ersten Minuten hatte Lewandowski für die Münchner die erste gute Chance, doch Schwolow rettete gekonnt mit dem Bein (9.). Insgesamt gelang es Hertha recht gut, den Raum für die Münchner um den eigenen Strafraum effektiv zu verdichten. Gleichzeitig sorgten die Berliner ab und an mit direktem Spiel nach vorne für Nadelstiche. Lukebakio verzog nach einem Konter (9.), ein Abseitstreffer von Cordoba erhielt keine Anerkennung (15.).
Bundesliga, 3. Spieltag
Nach einer wenig ereignisreichen Phase Mitte der ersten Hälfte - Ausnahme war nur ein Außennetztreffer von Gnabry (25.) - erhöhten die Bayern in den Schlussminuten der ersten Hälfte plötzlich den Druck. Die vermeintliche Führung von Müller (36.) blieb nach VAR-Einsatz nicht bestehen - Abseits. Kurz darauf aber stand es tatsächlich 1:0: Nach Flanke von Richards scheiterte Lewandowski zunächst noch per Kopf an Schwolow, doch nach anschließender Hereingabe von Gnabry gelang dem Polen im zweiten Versuch doch sein 100. Treffer im heimischen Stadion (40.). Nach einem wuchtigen Distanzschuss von Gnabry, den Schwolow parierte (45.+1), ging es mit der knappen Münchner Führung in die Halbzeit.
Hertha kämpft sich heran - Lewandowski entscheidet
Die Münchner kamen engagiert aus der Kabine und erhöhten früh: Richards fand mit seiner flachen Hereingabe Lewandowski, der in Torjägermanier ins linke Toreck vollstreckte (51.). Nach dem 2:0 schaltete die Flick-Elf jedoch einen Gang zurück, plötzlich boten sich Hertha Räume. Matheus Cunha scheiterte in der 53. Minute noch an Neuer, doch nach Freistoßflanke des Brasilianers gelang Cordoba in der 59. Minute per Kopf der Anschlusstreffer. Nun war die Partie offen, weil die Bayern, inzwischen ohne die ausgewechselten Richards, Kimmich und Hernandez (65.), in der Defensive nun anfälliger waren. Und so kam Hertha in der 72. Minute nach kleinem Solo von Matheus Cunha tatsächlich zum Ausgleich.
In der dramatischen Schlussphase ging es hin und her. Bayern spielte mit offenem Visier nach vorne, Tolisso vergab volley nach Eckball hauchdünn (80.). Doch natürlich Lewandowski war wenig später einmal mehr zur Stelle und drückte den Ball nach Freistoß und kluger Weiterleitung von Müller zum 3:2 ins Tor (85.). Doch die Berliner steckten nicht auf und kamen durch Joker Ngankam (erstes Bundesliga-Tor) - nur Sekunden nach seiner Einwechslung - zum 3:3 (88.). Der Schlusspunkt gehörte indes - ähnlich wie im Supercup am Mittwoch - dem Triple-Sieger: Mittelstädt klemmte Lewandowskis Arm im Strafraum ein, den fälligen Elfmeter verwandelte der Pole mit seinem vierten Treffer des Abends sicher (90.+3) - die Entscheidung.
Nach der Länderspielpause geht es für die Bayern am 17. Oktober (18.30 Uhr) in Bielefeld weiter, die Berliner sind bereits drei Stunden früher (15.30 Uhr) zu Hause gegen Aufsteiger Stuttgart gefordert.