FCK-Coach Boris Schommers schickte zum Auftakt im DFB-Pokal mit Sechser Rieder (FC Augsburg) und Linksverteidiger Hlousek (Leihe von Viktoria Pilsen) zwei Sommerneuzugänge ins Rennen.
Auf Seiten der Regensburger gaben gleich drei neue Akteure ihr Pflichtspieldebüt: Sechser Moritz (zuvor Hamburger SV), Innenverteidiger Elvedi (SC Kriens, Schweiz) und Mittelfeldmann Caliskaner (1. FC Köln II) durften von Beginn an ran. Auf Besuschkow musste Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic dagegen verzichten. Der 23-Jährige sah beim Erstrunden-Aus im vergangenen Jahr beim 1. FC Saarbrücken (2:3) die Gelb-Rote Karte und verpasste deshalb den Auftakt.
Vrenezi mit dem Frühstart - Kaiserslautern zu harmlos
Bereits in der 4. Minute des Erstrunden-Duells standen zwei der Debütanten im Mittelpunkt: Lauterns Hlousek spielte einen deutlich zu kurzen Ball in die eigene Hälfte, den sich Caliskaner kurzerhand schnappte und mit hohem Tempo in den Strafraum marschierte. Dort behielt der 20-Jährige die Übersicht und bediente Vrenezi, der aus kurzer Distanz den frühen Führungstreffer markierte. Die Jahn-Elf betrieb über weite Strecken des ersten Durchgangs ein kraftaufwendiges Pressing, welches mitverantwortlich dafür war, dass die Roten Teufel enorme Probleme in der Spieleröffnung hatten. Der andere Grund war die fehlende Präzision im Passspiel.
Der deutlich überlegene Zweitligist aus der Domstadt profitierte von einigen schwerwiegenden FCK-Ballverlusten und hatte durch Albers (13.), Makridis (18.) und Caliskaner (22./31.) mehrfach die Chance zu erhöhen, ließ diese aber ungenutzt. Nach der kurzen Trinkpause, die den sommerlichen Temperaturen (über 30 Grad) geschuldet war, machte es Kaiserslautern deutlich besser als zuvor, konnte aber nicht entscheidend an der solide stehenden Jahn-Defensive vorbeikommen und folglich keine Gefahr entfachen. Trotz einer insgesamt schwachen Offensivleistung im ersten Durchgang (kein zwingender Abschluss) durfte die Schommers-Elf aber weiterhin hoffen, denn Regensburg führte eben nur mit einem Treffer.
DFB-Pokal - der Sonntag
FCK plötzlich wie ausgewechselt
Auch nach dem Wiederanpfiff fanden die Oberpfälzer besser in die Partie, verbuchten durch Aktivposten Caliskaner eine weitere gute Möglichkeit auf das 2:0 (52.). Kurz darauf zeigte sich allerdings ein völlig verändertes Bild: Regensburgs Souveränität war plötzlich verflogen, Kaiserslautern drehte auf und drückte auf den Ausgleich - mit Erfolg. Innenverteidiger Kraus stand bei einer Ecke goldrichtig und staubte den Abpraller eines Hlousek-Schusses aus kurzer Distanz zum 1:1 ab (64.).
Die Roten Teufel hielten den Druck hoch, übernahmen das Zepter im nun wieder offenen Pokalspiel und verzeichneten auch einige Abschlüsse, die Meyer jedoch nicht wirklich in Verlegenheit brachten. Die beste Möglichkeit auf die vorzeitige Entscheidung offenbarte sich aber Jahn-Joker Becker, der die lange Chancen-Durstrecke des SSV (seit der 52. Minute) beendete und aus der Drehung auf die obere Ecke feuerte, doch Spahic verhinderte mit einer Flugeinlage den Einschlag und sorgte für die Verlängerung (87.).
Jahn rettet sich in Unterzahl ins Elfmeterschießen
Die startete für die Domstädter mehr als bitter: Der erst in der 80. Minute eingewechselte Wähling handelte sich zu Beginn der Verlängerung die Ampelkarte ein (92.), Regensburg musste folglich mit einem Mann weniger agieren. Nur wenige Momente später zappelte der Ball nach einem Kopfball von Kraus im Netz (93.), doch der Unparteiische verwehrte den Treffer aufgrund einer Abseitsstellung - Fehlentscheidung. Kraus war auf gleicher Höhe mit seinem Gegenspieler. Bitter für den FCK. Regensburg machte seinen Job in Unterzahl gut, ließ nur noch wenige wirklich gefährliche Abschlüsse zu und rettete sich ins Elfmeterschießen.
Palionis behält die Nerven, Sickinger nicht
Der Pokalkrimi hätte spannender nicht werden können. Kaiserslautern geriet nach dem zweiten Versuch in Rückstand, weil Hlousek vergab, doch Spahic parierte dafür gegen Elvedi und stellte den Gleichstand wieder her. Im fünften und letzten Anlauf fiel dann die Entscheidung. Palionis legte für Regensburg vor, Lauterns Kapitän Sickinger visierte das untere rechte Eck an und scheiterte an Meyer. Somit steht die Jahn-Elf erstmals seit 2017/18 wieder in der zweiten Runde des DFB-Pokals, während Kaiserslautern es verpasste, sich für die deutliche Leistungssteigerung zu belohnen.
Die Lauterer eröffnen am kommenden Freitag (17.45 Uhr) gegen Dynamo Dresden die neue Drittliga-Saison. Für Regensburg geht es 45 Minuten später zum Auftakt der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg.