Bayern-Coach Hans-Dieter Flick rotierte nach dem 1:4 in Hoffenheim auf fünf Positionen. Statt Boateng, Alaba, Gnabry, Zirkzee (alle Bank) sowie Sané (aufgrund einer Kapselverletzung im Knie mindestens zwei Wochen Pause) spielten Süle, Javi Martinez, Hernandez, Coman und Lewandowski. Goretzka fehlte aufgrund von Rückenproblemen.
Sogar sechs Wechsel nahm Lucien Favre bei Borussia Dortmund nach dem 0:2 beim FC Augsburg vor: Bürki und Sancho blieben mit Atemwegserkrankungen zu Hause, auch Witsel, Guerreiro, Bellingham und Reyna (alle Bank) erhielten zunächst eine Pause. Es begannen Hitz, Delaney, Dahoud, Passlack, Brandt und Kapitän Reus, für den es der erste Startelfeinsatz seit 239 Tagen war.
Brandt macht es wieder spannend
Mit Javi Martinez auf der Sechserposition starteten die Münchner in die Partie, die zunächst wenig Höhepunkte aufwies. Nach zehn weitgehend ereignislosen Minuten sorgte Kimmich per Kopf für die erste Torannäherung (10.). Für den BVB scheiterte Reus am Außennetz - auch, weil Hernandez entscheidend störte (17.). Die folgende Ecke indes führte zum 1:0 für den Triple-Gewinner. Denn nach Kopfballklärung von Pavard konterten die Münchner mustergültig. Nach Vorlage von Lewandowski war es schließlich Tolisso, der im Nachschuss einschob. Den ersten Versuch des Franzosen hatte Hitz noch an die Unterkante der Querlatte gelenkt (18.).
Kurzzeitig schob der BVB nun ein wenig mehr an, Reus scheiterte aus zwölf Metern an Neuer (24.). Schnell aber gestaltete sich die Partie jedoch wieder ausgeglichen - mit effektiveren Bayern: Müller stieg nach Flanke von Davies höher als der 1,70 Meter große Passlack - 2:0 (32.). Wenig später waren die Hausherren zumindest im Ansatz einem weiteren Treffer nach Konter über Tolisso und Coman nahe, der am Ende jedoch etwas zu ungenau ausgespielt wurde. Stattdessen sorgte Brandt nach Fehlpass von Pavard vor der Pause wieder für mehr Spannung. Der Offensivakteur schoss wuchtig an Neuer vorbei zum 1:2-Pausenstand aus Sicht der Westfalen ein (39.).
BVB gleicht aus, doch Kimmich trifft kurios
Nach dem Seitenwechsel änderten sich plötzlich die Vorzeichen. Der BVB störte nun früh und ließ nachlässige Münchner nur noch selten zur Entfaltung kommen. Schon in der 47. Minute tauchte Meunier nach Dahoud-Pass völlig frei vor Neuer auf, verzog jedoch recht deutlich. Die Lücken in der Bayern-Defensive taten sich nun häufiger auf und führten noch immer in der Anfangsphase zum Ausgleich: Nach Balleroberung von Akanji gegen Lewandowski und Steilpass von Delaney überwand Haaland Neuer vom Strafraumrand eiskalt (55.). Nur vier Minuten später hieß das Duell erneut Haaland gegen Neuer, der diesmal im Eins-gegen-eins jedoch Sieger blieb (59.).
Nach dem 2:2 nahm der Druck der Dortmunder ab und die Partie verflachte ein wenig - auch aufgrund zahlreicher Wechsel. Hochkarätige Strafraumszenen waren nun Mangelware, ein Elfmeterschießen nach 90 Minuten schien näher zu rücken. Doch dann kam die 82. Minute: Delaney verlor den Ball an der Mittellinie gegen Kimmich. Nach Zusammenspiel mit Lewandowski scheiterte der Nationalspieler im ersten Versuch noch an Hitz, chippte den Ball dann jedoch im Fallen - und mit ein wenig Glück - irgendwie noch mit links über den Keeper hinweg ins Tor. Es war die Entscheidung und zugleich der erste Titel des FC Bayern der Saison 2020/21.
Für den FC Bayern geht es am Sonntag (18 Uhr) gegen Hertha BSC weiter. Dortmund empfängt bereits am Samstag (15.30 Uhr) den SC Freiburg.