Die beiden Teams vertraten ihre jeweiligen Regionalligen in den Aufstiegsspielen, obwohl sie zum Zeitpunkt des Abbruchs nur auf Rang zwei gelegen hatten: Lok Leipzig wurde im Nordosten aber aufgrund der Quotientenregelung zum Teilnehmer an den Aufstiegsspielen erklärt, Verl rückte im Westen nach, weil Tabellenführer Rödinghausen auf den Aufstieg verzichtet hatte.
Perfekter Start für Lok: Trainer-Sohn Wolf trifft
Beim Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die seit fast vier Monaten kein Pflichtspiel mehr absolviert hatten, stellte sich bei hohen Temperaturen in Leipzig die Frage: Wem gelingt der wärmere Kaltstart? Und die Antwort war schnell gefunden: Nach einem abgewehrten Freistoß brachte Salewski den Ball zurück in den Strafraum, wo Trainer-Sohn Wolf am zweiten Pfosten sträflich frei stand und aus kurzer Distanz den frühen Führungstreffer markierte (6.).
Verl wird stärker - Schikowski gleicht aus
In der Folge entwickelte sich eine enorm kampfbetonte Relegations-Partie mit zahlreichen Foulspielen auf beiden Seiten. Lok war nach dem perfekten Start zunächst obenauf, ein Freistoß von Salewski flog nur Zentimeter am Tor vorbei (16.). Mit zunehmender Spieldauer kam Verl allerdings immer besser in die Partie, hatte nicht nur mehr Spielanteile, sondern auch die besseren Chancen: Yildirim scheiterte nach einem kapitalen Schulze-Fehlpass freistehend an Guderitz (19.), später vertändelte er eine weitere gute Einschussmöglichkeit und legte stattdessen quer zu Janjic, der zu unpräzise abschloss (43.).
Das nicht unverdiente Auswärtstor gelang den Gästen aber doch noch vor dem Seitenwechsel: Stöckner überrumpelte mit einem recht einfachen Ball die Lok-Abwehr, sodass der links durchgestartete Schikowski freie Bahn hatte und quasi mit dem Halbzeitpfiff das 1:1 erzielte (45.+1).
Vier Minuten rauf und runter - Joker Steinborn macht's sehenswert
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann so richtig an Fahrt auf. Lok-Coach Wolfgang Wolf brachte Steinborn für Berger - und der Joker kam früh zu einer ersten Möglichkeit (48.). Es war der Auftakt für spektakuläre Minuten, in denen Leipzig zunächst ordentlich Pech hatte. Nach einem abgefälschten Wolf-Schuss grätschte Ziane den Ball an die Unterkante der Latte, von wo aus die Kugel vielleicht sogar hinter die Linie, dann wieder an die Latte und letztlich ins Spiel zurück sprang. Das Schiedsrichtergespann entschied auf Weiterspielen - mit bloßem Auge kaum zu erkennen (52.).
Allerdings musste Lok dann auch selbst einige Schrecksekunden überstehen, Verl kam binnen weniger Augenblicke zu zwei guten Möglichkeiten durch Yildirim (53.) und Schallenberg (55.). Jubeln durften dann aber doch die Hausherren - nach einer klasse Aktion von Joker Steinborn. Der eingewechselte Offensivmann zog vom linken Flügel in die Mitte und schlenzte die Kugel dann präzise in die rechte Ecke - 2:1 für Leipzig (56.).
Guderitz greift daneben: Verl gleicht spät aus
Anders als im ersten Durchgang hatte Verl nach dem neuerlichen Rückstand nun nicht mehr die passende Antwort und wurde kaum noch zwingend. Vor allem in der Schlussphase mussten die beiden Teams dann auch der Hitze und der langen Unterbrechung Tribut zollen: Das Tempo nahm sichtlich ab, Chancen wurden rar. Aber dennoch kamen die Gäste zum späten Ausgleich - wenn auch ohne allzu großes eigenes Zutun: Nach einer Kurt-Flanke produzierte Urban eine Kopfball-Bogenlampe, die sich in hohem Bogen in Richtung Tor senkte. Lok-Keeper Guderitz wurde gar nicht bedrängt, konnte sich die Kugel eigentlich locker herunterpflücken, griff aber fatal daneben und legte sich den Ball zum 2:2-Endstand ins eigene Tor (88.).
Damit brachte er Lok um die gute Ausgangsposition für das Rückspiel, das am kommenden Dienstag (16 Uhr) stattfindet. Leipzig muss dann auf jeden Fall ein Auswärtstor erzielen.