Am Dienstag hatte Inter Mailand bei Aufsteiger Brescia vorgelegt (2:1), tags darauf stand Juve deswegen unter Zugzwang. In der Startaufstellung verzichtete Coach Maurizio Sarri auf Experimente: Vor Weltmeister Khedira sollten Bernadeschi, Dybala und Cristiano Ronaldo die Abwehrreihen des Gegners durcheinanderbringen.
Für das Führungstor brauchte es allerdings einen Standard: Bentancur brachte in Minute 36 die Ecke von links an den ersten Pfosten, wo Radu unkontrolliert durch die Luft segelte. Kapitän Bonucci kam vor Genuas Keeper an den Ball und nickte ins kurze Eck ein - 1:0. Lange hielt die Freude bei den Heimfans aber nicht, denn Kouamé hatte nach Fehler von Alex Sandro zu viel Platz und dann auch noch Glück. Der Offensivspieler schoss an der Strafraumkante sein eigenes Standbein an und so trudelte die Kugel ins rechte Eck - Buffon war längst in die andere Ecke unterwegs (40.).
Erst fliegt Cassata, dann auch noch Rabiot
Kurz nach dem Seitenwechsel wurde die Aufgabe für Genua aber nicht unbedingt einfacher: Cassata flog nach einem Zupfer gegen Dybala mit Gelb-Rot vom Platz (51.). Juve schaffte es in Überzahl aber einfach nicht, den Ball über die Linie zu bugsieren. Und dann musste auch noch Joker Rabiot, nach 61 Minuten für Khedira gekommen, mit einer Ampelkarte vom Platz (87.). Nach zuvor vier Heimsiegen in vier Heimspielen sah es nach dem ersten Punktverlust aus, Inter rieb sich als vermeintlich neuer Tabellenführer bereits die Hände.
Doch es gibt da ja noch Cristiano Ronaldo, der im Strafraum gegen den ungeschickten Sanabria einen Elfmeter herausholte - und in der sechsten Minute der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer höchstselbst markierte. Durch den achten Saisonsieg steht Juventus mit 26 Punkten an der Spitze, Inter (25) ist in Lauerstellung, Atalanta (21) schon etwas weiter dahinter.