Im zweiten Heimspiel in Folge seit Re-Start erwartete Real erneut den Gegner im kleinen Estadio Alfredo di Stefano auf dem Trainingsgelände des Klubs (das Santiago Bernabeu wird umgebaut) - und erwischte zugleich wie schon beim jüngsten 3:1 gegen Eibar einen ordentlichen Start. Viele Fernschüsse flogen zum Beispiel auf das Tor von Keeper Cillessen, auch von Kroos. Überwunden wurde der Schlussmann der Fledermäuse aber nicht - auch nicht, als Hazard nach einer tollen Kombination aufs Tor zueilte (12.).
Valencia setzte derweil auf schnelle Gegenschläge und erspielte sich obendrein immer mehr Selbstvertrauen. Zeugnis davon war ein Pfostentreffer von Rodrigo Moreno (14.) und vor allem das zunächst gegebene 1:0. Hier schoss ebenfalls Rodrigo Moreno nach Zuspiel von Carlos Soler und Weiterleitung von Maxi Gomez direkt rechts unten ein (21.); nach minutenlangem Videobeweis wurde auf eine minimale Abseitsstellung entschieden (24.). Frust machte sich Breit bei den Gästen.
Benzema darf sich bei Modric und Hazard bedanken
Im zweiten Abschnitt ging es zunächst ruhig zu, beide Teams tasteten sich etwas ab. Dann aber schalteten die Blancos einen Gang höher, was mit einem Distanzschuss von Valverde eingeläutet wurde (58.). Überhaupt zogen die Madrilenen an diesem Abend sehr häufig aus dem Hinterhalt ab, nicht aber in Minute 61 - und hier klingelte es: Hazard und Modric kombinierten sich klasse nach vorn, ehe der Belgier nach einem Steilpass noch stark auf den nicht im Abseits stehenden Benzema ablegte. Der Franzose blieb frei vor Schlussmann Cillessen cool und schob souverän links unten ein - 1:0 Real!
Asensio kommt, lauert und sticht
Es folgte ein ganz besonderes Kapitel, genauer gesagt eine neue Ausgabe von: Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Denn kaum hatte Real-Coach Zinedine Zidane Stürmer Marco Asensio, der seit Sommer 2019 wegen Kreuzband- und Außenmenikusriss gefehlt hatte, zurück auf den Platz geschickt, da traf der 24-Jährige schon. Nach einem herausragenden Mendy-Solo samt starker Flanke hielt Asensio den linken Fuß volley rein und traf satt. Klar, dass der Profi der Blancos im Anschluss ausgiebig gefeiert wurde - auch dafür, dass er mit diesem Treffer die drei Punkte unter Dach und Fach brachte. Dennoch gab es noch einen rühmlichen wie unrühmlichen Schlusspunkt: Erst traf Benzema nach einer Vorlage von Asensio mit einer fließenden Bewegung traumhaft unter die Querlatte zum 3:0 (86.), ehe Valencias Joker Lee dreimal gegen Sergio Ramos nachtrat - und Rot sah (89.).
Madrid verkürzte den Rückstand mit diesem insgesamt verdienten 3:0 übrigens auf zwei Punkte auf Tabellenführer FC Barcelona. Die Fledermäuse dagegen, die sich nach starker erster Hälfte nach dem 0:1 aufgegeben hatten, verpassten dringend erforderliche Zähler im Kampf ums europäische Geschäft.