Bei den Emsländern wurde es bereits vor Anpfiff emotional. Neben einigen Spielern wurde auch Trainer Christian Neidhart verabschiedet. Der Coach, der seit sieben Jahren in Meppen auf der Bank saß, wird in der kommenden Saison Rot-Weiss Essen in der Regionalliga West trainieren. Seinen letzten Auftritt im Emsland ging er mit der Elf an, die zuletzt mit einem 3:0-Auswärtssieg in Münster für den Abstieg der Preußen gesorgt hatte. Einzig Kremer ersetzte Guder.
Bei den Braunschweigern brachte Marco Antwerpen nach den Aufstiegsfeierlichkeiten die "junge Riege" und wechselte im Vergleich zum 3:2-Heimsieg gegen Mannheim gleich zehn Mal. Birjukov gab sein Pflichtspieldebüt im Tor, außerdem begannen Putaro, Wiebe, Amade, Becker, Bürger, Ziegele, Kammerbauer, Otto und Proschwitz.
Im Emsland entwickelte sich schnell eine muntere Partie, in der die Hausherren bereits früh in Führung gingen: El-Helwe steckte nach schönem Alleingang durch auf Düker, der zum 1:0 traf (9.). Nur sechs Minuten später erhöhte der SV auf 2:0. Dieses Mal vollstreckte El-Helwe selbst, nachdem ein Klärungsversuch von Birjukov nach Schuss von Düker bei dem Meppener gelandet war (15.).
Vier Treffer bis zur Pause
Braunschweig steckte nach dem Doppelschlag nicht zurück, sondern reagierte mit dem direkten Anschlusstreffer. Nach Zuspiel von Otto zirkelte Bürger den Ball sehenswert ins linke Eck und ließ Harsmann im Meppener Tor keine Chance (18.). Auch wenn beide Teams die Schlagzahl der Anfangsphase nicht über die komplette Zeit halten konnten, blieb die Partie unterhaltsam. Meppen hielt den Ball in den eigenen Reihen und strahlte durch Flanken Gefahr aus, Braunschweig lauerte auf Ballgewinn und Tempogegenstöße. Effektiver waren allerdings die Emsländer: Traf Kremer zunächst noch die Latte (28.), legte Düker nur zwei Zeigerumdrehungen später sein zweites Tor nach. Amade rutschte im Strafraum weg und Düker erzielte im Fallen den Treffer zum 3:1-Pausenstand (30.).
3. Liga, 38. Spieltag
Drei Elfer, eine Ecke
Im zweiten Durchgang knüpften beide Teams nahtlos an den Unterhaltungswert der ersten Hälfte an. Otto scheiterte per Flachschuss am eingewechselten Meppener Schlussmann Gies (50.), Evseev auf der Gegenseite zielte zu hoch (55.). Ab der 66. Minute stand der Unparteiische Guido Winkmann dann im Mittelpunkt: Bei einem Zweikampf zwischen Osee und Pourié entschied er auf Strafstoß für Braunschweig, den der Gefoulte selbst verwandelte (66.). Wenig später zeigte Winkmann erneut auf den Punkt - dieses Mal allerdings auf der Gegenseite. Guder fiel im Duell mit Ziegele (72.), Amin verwandelte frech per Lupfer unter die Latte zum 4:2 (73.).
Auch im Endspurt hatten beide Teams weiter Lust, Fußball zu spielen. Nach einem Eckball stieg Pourié am höchsten und brachte die Eintracht per Kopfball wieder auf ein Tor heran (76.). Wenig später hatte der Doppeltorschütze die Chance auf den Dreierpack - und den Ausgleich. Nach einem Foul von Gies an Schlüter gab es erneut Strafstoß, doch dieses Mal ahnte der Meppener Keeper die Ecke und hielt gegen Pourié (80.). In der Schlussphase warf Braunschweig zwar noch einmal alles nach vorne, letztlich sollte es aber zu keinem weiteren Treffer - und damit auch nicht zur Meisterschaft - reichen.