Bayern-II-Coach Sebastian Hoeneß musste sein Team im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg bei Carl Zeiss Jena auf sieben Positionen umstellen: Yilmaz, Mai, Feldhahn, Will, Jeong, Kühn und Musiala begannen für Stanisic, Zaiser, Tillman (alle drei auf der Bank), Senkbeil (nicht im Kader), Richards (Gelbsperre) - sowie Köhn und Top-Torjäger Wriedt. Das zuletzt genannte Duo stand in München nur bis 30. Juni unter Vertrag, dem neuen Arbeitgeber Willem II war im Saisonfinale der 3. Liga das Verletzungsrisiko "zu hoch".
Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht baute mit Blick auf das 2:2 gegen den Halleschen FC zweimal um: Daschner und Vermeij ersetzten Jansen und Engin (beide auf der Bank).
Jeong scheitert an Weinkauf und der Latte
Unbeschwert und frei spielten die Hausherren direkt zu Beginn auf, Duisburg kam kaum aus der eigenen Hälfte. Nach etwa zehn Minuten hatte der MSV aber den Respekt abgelegt und versuchte selbst mehr nach vorne. Die ersten beiden guten Chancen hatten auch die Gäste, allerdings blieb Bayern-Keeper Hoffmann gegen Mickels und Daschner erster Sieger (16., 17.). Kurz darauf holte sich Daschner die fünfte Gelbe Karte ab und wird somit im Saisonfinale gesperrt fehlen (22.). Nach einer weiteren Halbchance für Ben Balla hatte dann auch der FCB seinen Hochkaräter: Nach Kühns Flanke nahm Jeong die Kugel toll an, Weinkauf lenkte das Leder allerdings mit einem überragenden Reflex an die Latte (25.).
Sehenswertes Solo von Sicker bringt die Führung
Nach einer halben Stunde war es aber passiert: Nach einem unwiderstehlichen Solo von Sicker legte Mickels für Vermeij quer, der nur noch einzuschieben brauchte - 1:0 für den MSV (30.). In Minute 32 überschlugen sich die Ereignisse: Der durchgebrochene Mickels wurde gerade so gestoppt, ehe im Gegenzug Jeongs Heber gegen Weinkauf nur zu wenig Geschwindigkeit hatte - und schon rollte der Konter, an dessen Ende Daschner knapp rechts vorbeischoss. In der Folge beruhigte sich die Partie etwas, doch der Spitzenreiter wollte noch den Ausgleich: Kerns Distanzschuss flog aber knapp links vorbei und Kühn hatte kurz darauf Pfostenpech (38., 43.). So blieb es bei der knappen Duisburger Führung zur Pause.
3. Liga, 37. Spieltag
Mit Wiederanpfiff brachte Hoeneß für den glücklosen Musiala den formstarken Tillman. Und die Münchner drängten direkt auf den Ausgleich, Kühns Linksschuss wurde aber von Weinkauf entschärft (51.). Tillmans Schuss an den linken Pfosten brachte kaum Aufregung, da zuvor bereits die Fahne hochgegangen war (53.). Die Uhr tickte, weswegen Hoeneß mit Arp seinen nächsten Joker aus dem Hut zog (67.). Zwei Minuten später war es passiert, doch der ehemalige HSV-Angreifer hatte seine Füße nicht im Spiel: Stiller bediente Kern mit viel Gefühl, dieser nahm die Kugel toll mit und düpierte Weinkauf aus kurzer Distanz - 1:1 (69.).
Yilmaz legt unglücklich vor
Eine hochspannende Schlussviertelstunde bahnte sich an. Die Bayern waren dem zweiten Tor in der Folge deutlich näher, doch der stark aufgelegte Weinkauf rettete gegen die Kopfbälle von Kern und Jeong (74., 75.). Lieberknecht spürte, dass seine Mannschaft einen Impuls von außen brauchte - Karweina und Sliskovic kamen neu rein, kurz darauf Budimbu. Letztgenannter war es dann auch, der die Kugel in Minute 83 in den Strafraum bugsierte. Von Daschner sprang das Leder zu Yilmaz und daraufhin unglücklich wieder Daschner vor die Füße - dieser schob den Ball cool ins linke untere Eck zum 2:1.
Arp lässt das ganz große Comeback liegen
Bayern reagierte mit wütenden Angriffen - und allen voran Joker Dajaku. Der ehemalige Stuttgarter hatte binnen zwei Minuten zwei große Ausgleichschancen, doch jeweils gewann Weinkauf das direkte Duell. Vielleicht auch deswegen legte Dajaku in der zweiten Minute der Nachspielzeit alles in seinen Distanzschuss, den Weinkauf im linken unteren Eck einschlagen sah. Sekunden später hätte der ebenfalls eingewechselte Arp sogar noch auf 3:2 stellen können, sein Schlenzer flog aber knapp am rechten Pfosten vorbei (90.+3).
Im Saisonfinale gastiert Spitzenreiter Bayern II am Samstag (14 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern und kann dort die Drittliga-Meisterschaft klarmachen. Duisburg darf wegen der Patzer der Konkurrenz weiter Hoffnung schöpfen und empfängt zur gleichen Zeit die formschwache Spielvereinigung aus Unterhaching.