Halles Trainer Florian Schnorrenberg veränderte seine Startaufstellung nach dem 1:2 bei 1860 München auf vier Positionen: Mai, Sohm, Lindenhahn und Boyd starteten für Syhre, Hilßner, Fetsch und Mast (alle auf der Bank).
Jenas Coach René Klingbeil wechselte nach dem 2:3 gegen Viktoria Köln gleich sechsmal: Für Obermair, Grösch, Fassnacht, Kübler und Schau (alle auf der Bank) sowie den gelb-gesperrten Kircher begannen Hammann, Sulu, Zejnullahu, Stanese, Voufack und Dedidis.
Beide Teams begannen munter und spielten von Beginn an nach vorne, sodass es nicht lange dauerte, bis der Ball zum ersten Mal im Tor lag: Nach einer gut getretenen Ecke von Lindenhahn stieg Sohm am Fünfmeterraum hoch und köpfte unhaltbar ein (8.). Der frühe Rückschlag schien den Absteiger jedoch nicht weiter zu beeindrucken - im Gegenteil. Jena erhöhte den Druck und kam nur fünf Minuten später verdientermaßen zum Ausgleich. Der agile Mickels nahm über links Fahrt auf und spielte Eckardt im Strafraum stark an. Der Offensivmann verlängerte den Ball direkt und traf ins Toreck (13.). Nach dieser turbulenten Anfangsviertelstunde zog sich der Tabellenletzte etwas zurück und überließ Halle das Spiel.
3. Liga, der 35. Spieltag
Gabriele schockt Halle - aber nur kurz
Jena stand defensiv jedoch sicher und ließ kaum gefährliche Aktionen zu. Hansch und Sohm sorgten zwar für ordentlich Betrieb in der Jenaer Hälfte, bis zum Abschluss kam der abstiegsbedrohte HFC jedoch selten. Mitten in dieser Drangphase schlug plötzlich die Stunde des Daniele Gabriele: Voufack hatte auf der rechten Außenbahn viel Platz und konnte gezielt in den Strafraum flanken. Dort stieg Gabriele hoch und versenkte den Ball per Seitfallzieher sehenswert im linken Toreck (31.). Wiederum dauerte die Freude über eine Führung in dieser Partie allerdings nicht lange: Nur drei Minuten später flankte Hansch von der rechten Seite in den Sechzehner, Boyd nahm stark einen Verteidiger aus dem Spiel, sodass Sohm plötzlich alleine vor dem Tor an den Ball kam. Der Stürmer schob sicher ein und schnürte den Doppelpack. Mit dem verdienten 2:2 ging es in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter nach vorne: Nach nur drei Minuten schlug Guttau die nächste gute Ecke, die diesmal HFC-Kapitän Mai wuchtig einköpfte (49.). Wiederum ließ sich Jena nicht einschüchtern und ließ die Hallenser Defensive kaum zur Ruhe kommen. Das Allheilmittel der Partie blieben aber weiter die Ecken. Hammann flankte von rechts, Altmeister Sulu sprang mit etwas Körpereinsatz hoch und lenkte den Ball per Kopf knapp unter die Latte - 3:3 (57.). Das Spiel war auch nach einer Stunde noch hochunterhaltsam, weil beide Teams sich nicht zufriedengaben. So ließ auch der nächste Treffer nicht lange auf sich warten, wieder war Sulu beteiligt - allerdings im negativen Sinne: Der Deutsch-Türke verstolperte den Ball an der eigenen Strafraumgrenze unglücklich, Boyd sprintete sofort dazwischen, umkurvte Niemann und schob aus sieben Metern ein (63.).
Boyd entscheidet das Spiel - Halle kann etwas aufatmen
Im Anschluss nahm sich die Partie erstmals in der zweiten Hälfte eine kleine Auszeit, obwohl beide Teams weiter nach vorne drängten. Jena wollte den Ausgleich, Halle die Entscheidung. Letzteres passierte schließlich auch: Lindenhahn startete von der Mittellinie mit ordentlich Tempo und schickte Guttau perfekt getimet in den Strafraum. Der Offensivmann behielt die Übersicht und legte kurz vor Keeper Niemann quer, wo Boyd die Kugel nur noch einschieben musste (82.). Das 5:3 markierte gleichzeitig auch den Endstand, da Bahn eine große Gelegenheit zum sechsten Hallenser Tor vergab (85.). Halle vergrößerte damit den Vorsprung auf die Abstiegsränge auf fünf Zähler.
Halle ist am Samstag (14 Uhr) in Duisburg zu Gast. Jena empfängt zur gleichen Zeit den FC Bayern II.