Bayerns Coach Sebastian Hoeneß wechselte im Vergleich zum 1:3 gegen Kaiserslautern viermal: Zirkzee, Singh, Stanisic und Mai durften für Will, Zylla (beide Bank) sowie die Gelb-gesperrten Feldhahn und Köhn von Beginn an ran.
Würzburgs Trainer Michael Schiele musste gegenüber dem 5:2 in Halle lediglich auf den kurzfristig erkrankten Keeper Müller verzichten. Verstappen hütete stattdessen das Tor. Ansonsten gab es keine Veränderungen.
Abtasten? Taktieren? Abwarten? Dieses Vokabular war beiden Teams vom Anpfiff weg fremd. Der FCB und auch Würzburg hatten den Vorwärtsgang eingelegt und suchten bei 41 (Bayern) respektive 39 Gegentoren (FWK) aus 19 Partien ihr Heil in der Offensive. Wriedt (1./12.) und Richards (19.) ließen auf der einen, Kaufmann (17./20.) auf der anderen Seite allerdings teils vielversprechende Chancen liegen.
3. Liga, 20. Spieltag
Singh fliegt mit glatt Rot
Hochkaräter gab es auch weiterhin, jedoch brachten sowohl Sontheimer (27.) als auch Zirkzee (28.) den Ball nicht im Tor unter. Und dann sollte es zum vermeintlichen Wendepunkt dieser bis dato so ausgeglichenen Partie kommen: Im Mittelfeld stieg Singh hart gegen Gnaase ein und wurde von Referee Patrick Alt mit glatt Rot des Feldes verwiesen (40.).
Nach dem Seitenwechsel gehörten dem FCB trotz der deutlich defensiveren Herangehensweise, die Hoeneß-Elf spielte nun im 4-3-2, die ersten Chancen: Zirkzee (46.) und Mai (47.) fehlte es an Durchschlagskraft. Dann entwickelte sich peu à peu das erwartete Spiel mit drückenden Würzburgern und nur noch reagierenden Bayern. Hägele (51.) und Pfeiffer (52.) ließen Kopfballchancen liegen - das hätte sich um ein Haar gerächt: Zirkzee scheiterte akrobatisch an Verstappen (53.), drei Minuten später verfehlte der Niederländer aus kurzer Distanz.
Trotz Unterzahl: Bayern griffiger im Offensivspiel
Es spielte weiterhin eigentlich nur Würzburg, die Franken wurden aber gegen gut gestaffelte Münchner nicht gefährlich. Im Gegensatz zu den Hausherren, die trotz Unterzahl mehr Zug zum Tor entwickelten: Verstappen tauchte erst Zirkzees 20-Meter-Versuch aus dem Eck, dann entschärfte er auch noch Rochelts Nachschuss aus acht Metern (69.).
Der Würzburger Druck ließ nach - und das bestraften die Münchner: Von Dajaku schön eingesetzt, blieb Wriedt vor dem Würzbuger Schlussmann eiskalt und stellte in der 80. Minute auf 1:0. Die Freude über die Führung sollte allerdings nicht lange halten, denn bereits zwei Minuten später köpfte Kwadwo nach Kaufmann-Flanke nahezu ungedeckt ein - 1:1 (82.). Anschließend hatten Dajaku und Wriedt in einer Doppelchance die Möglichkeit, ihre Farben zum Heimsieg zu schießen (85.), letztlich sollte in den finalen Minuten aber nichts mehr passieren, sodass es beim Remis blieb.
Bayern II tritt nach der Winterpause am Sonntag, den 26. Januar beim KFC Uerdingen an (14 Uhr). Würzburg empfängt bereits 24 Stunden zuvor die SpVgg Unterhaching.