1860-Coach Daniel Bierofka wechselte nach dem 1:2 in Rostock viermal: Hiller stand für den angeschlagenen Bonmann (Zerrung) zwischen den Pfosten, Kapitän Weber kehrte in die Startelf zurück und ersetzte Erdmann (Gelbsperre) in der Innenverteidigung Zudem startete Klaasen für Steinhart (Bank) und Ziereis rückte für Gebhardt (Wadenprobleme) ins Team.
Viktoria Kölns Trainer Pavel Dotchev nahm im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Magdeburg eine Änderung vor: Willsch spielte nach verbüßter Rotsperre für de Vita.
Mölders sorgt für den Traumstart
Das Duell begann direkt mit einem Paukenschlag. Die Löwen wirkten von Beginn an äußerst motiviert und münzten ihre erste Gelegenheit direkt in ein Tor um: Lex hatte einen langen Ball leidenschaftlich ersprintet und anschließend das Auge für Mölders. Der jagte die Kugel links im Strafraum aus rund zwölf Metern mit dem ersten Kontakt zum 1:0 in die Maschen (5.).
In der Folge blieben die Gastgeber weiterhin das aktivere und gefährlichere Team. Gerade Torjäger Mölders versprühte große Lust und blieb ein ständiger Unruheherd. Kölns Defensive hatte Probleme und musste mit ansehen, wie der bullige Mittelstürmer fast zum 2:0 traf. Mesenhöler konnte Mölders‘ satten Linksschuss gerade noch mit den Fingerspitzen an den Querbalken lenken (20.).
Mesenhöler unsicher, Lex verwertet
Was Mölders verwehrt blieb, sollte wenig später Lex gelingen. Mesenhöler, bis dato ein sicherer Rückhalt, faustete den Ball nach einer Ecke genau vor Ziereis‘ Füße, von dort sprang die Kugel zu Lex, der aus zehn Metern überlegt zum 2:0 einschob (31.).
Da Köln der Anschluss nach einer strittigen Abseitsentscheidung - Holzweg hatte zum vermeintlichen 1:2 getroffen, Schiedsrichter Frank Willenborg Dej aber zunächst im passiven und dann im aktiven Abseits gesehen - ,ging es mit einem 2:0 für den TSV 1860 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine rasante Partie, in der die Bierofka-Elf gefühlt alles im Griff hatte. Es sollte aber eben nur bei einem Gefühl bleiben. Denn mit der komfortablen Zwei-Tore-Führung im Rücken ließen die Löwen die Zügel zunehmend lockerer - es sollte sich rächen: Handle besorgte nach einer vergebenen Bunjaku-Chance im Nachschuss den Anschluss (70.).
Löwen wackeln, fallen aber nicht
Köln schöpfte nun neuen Mut, die Münchner Führung wackelte bedenklich. Fallen sollte sie jedoch nicht. Eine Schlüsselszene der Partie ereignete sich in der 78. Minute, als Gottschling den Ball an den Pfosten lupfte. Kurze Zeit darauf lag das Spielgerät dann im Tor, aber auf der anderen Seite. Mölders kam nach einem herrlichen Diagonalpass des eingewechselten Steinhardt aus wenigen Metern zu seinem zweiten Treffer des Tages (80.)
Drei Minuten später besorgte Berzel die Entscheidung. Wein hatte den Innenverteidiger mit einem Freistoß bedient und der wuchtig zum 4:1 eingeköpft (83.). Die Viktoria warf in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne. Mehr als das 4:2 durch Bunjaku sollte aber nicht mehr herausspringen.
Für die Sechziger, die nach drei Liga-Niederlagen wieder gewinnen konnten, geht es am nächsten Samstag (14 Uhr) beim Halleschen FC weiter. Viktoria Köln, das nun seit sechs Ligaspielen auf einen Sieg wartet, empfängt tags zuvor (19 Uhr) Carl Zeiss Jena.