Duisburgs Coach Torsten Lieberknecht, der mit seinem Team jüngst auch noch im Landespokal Niederrhein gescheitert war (0:2 bei SSVg Velbert) und außerdem zweimal in Folge in der 3. Liga verloren hatte, reagierte im Vergleich zum 1:3 in Chemnitz mit vier Veränderungen: Bitter, Gembalies, Daschner und Albutat vertraten Brügmann (Bank), Compper (Wade), Engin (Bank) und Ben Balla (angeschlagen). Der zuletzt ebenfalls angeschlagene Kapitän Stoppelkamp, mit neun Treffern der erfolgreichste Torschütze der besten Offensive der Liga (24 Tore), war dagegen einsatzbereit.
Kaiserslauterns Trainer Boris Schommers, der Nachfolger von Sascha Hildmann, hatte in seinen ersten drei Spielen insgesamt vier Punkte eingefahren (1:1 gegen Magdeburg, 1:3 beim TSV 1860 München, 3:1 gegen Jena), baute in seiner Startelf dagegen dreimal um: Sickinger, Fechner und Jonjic durften anstelle von Matuwila (nicht im Kader), Bachmann (5. Gelbe) und Skarlatidis (Bank) ran.
FCK: offensiv gut wie ineffizient, defensiv immens schwach
Was Schommers außerdem schnell feststellen durfte: Sein Team zeigte sich offensiv durchaus mutig, erspielte sich auch Chancen. Doch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Gehäuse von MSV-Schlussmann Weinkauf ließ zu wünschen übrig. Allein Angreifer Kühlwetter hätte selbst für das ein oder andere Tor sorgen können, tat es aber nicht (8., 17., 40., 43.). Außerdem scheiterte auch Pick - und zwar am Torwart (39.).
In der Abwehr dagegen schlichen sich - passenderweise zur Saison - teils krasse Fehler ein. Das sollte sich gleich zweimal rächen: Erst durfte Duisburgs Mickels ohne Druck von gleich zwei Gegenspielern flanken, während in der Mitte ein freistehender Daschner nur noch einzunicken brauchte (11.). Und dann schlenzte ein am Strafraumrand wenig bemerkter Stoppelkamp die Kugel rechts unten ins Eck (24.) - das zehnte Saisontor für den Kapitän und die FCK-Auswärtsgegentore 17 und 18 in dieser arg durchwachsenen Spielzeit. Die Zebras gingen so mit einem 2:0 in die Pause.
3. Liga, 12. Spieltag
Mickels legt für Duisburg nach
Nach Wiederbeginn spielte zunächst ausschließlich der Gastgeber - und ließ durch Vermeijs zu zentralen Abschluss auf Torwart Grill das 3:0 liegen (48.). Das besorgte wenig später Mickels, der nach einem Steilpass den schwach verteidigenden Fechner frech tunnelte und eiskalt links unten einschoss (52.). In der Folge zerfiel die Abwehr der Gäste noch weiter und hatte Glück, dass zum Beispiel Stoppelkamp das 4:0 liegen ließ (65.).
Lautern beweist immerhin Moral
Nur eine Minute später scheiterte Schad auf der anderen Seite an Weinkauf - und eröffnete so eine Druckphase der Roten Teufel. Diese warfen gen Spielende nochmals alles in die Waagschale, bewiesen Moral und verbuchten das 1:3. Thiele war nach einem weiten Starke-Zuspiel durch und behielt aus leicht spitzem Winkel die Übersicht (73.). Kurz hoffte der FCK in der Folge auch auf mehr und bekam außerdem einen zumindest strittigen Elfmeter nach vermeintlichem Foulspiel an Schad nicht (88.), doch die Defensive des MSV ließ nichts mehr anbrennen und brachte das insgesamte verdiente 3:1 sowie die damit verbundene (vorübergehende) Tabellenführung über die Runden.
Duisburg gastiert am kommenden Samstag (14 Uhr) bei den Würzburger Kickers - und für Kaiserslautern, das nun schon bei 19 Auswärtsgegentoren in dieser Saison steht und zum zweiten Mal unter Neu-Coach Schommers verloren hat, geht es 23 Stunden später am Sonntag (13 Uhr) in Chemnitz weiter.