Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus setzte auf die gleiche Startelf wie beim 3:3 in Karlsruhe.
Heidenheims Coach Frank Schmidt brachte den Siegtorschützen vom dramatischen 2:1 gegen den HSV von Beginn an: Kerschbaumer stand ebenso wie Thomalla in der Startelf, Mohr und Leipertz mussten auf die Bank.
In den ersten zehn Minuten tasteten sich beide Teams noch ab, dann allerdings machte der Zweitliga-Meister ernst. Zunächst hatte Heidenheim noch Glück, dass ein Schuss von Voglsammer vom Pfosten an Müllers Rücken und von dort aus knapp neben das Tor prallte (13.), doch nach der folgenden Ecke ging die Arminia in Führung: Klos löste sich nach Hartels Hereingabe, flog aber am Ball vorbei und traf sie eher ungewollt mit der Hacke, Kleindienst fälschte noch ab - und die Kugel prallte in die Maschen (14.).
Und Bielefeld legte gleich nach: Voglsammer zog - fast deckungsgleich wie vor seinem Pfostenschuss zuvor - von links in die Mitte, schlenzte diesmal aufs lange Eck und traf es mit einem für Müller unhaltbaren Schuss (17.). Voglsammer hätte rund eine Viertelstunde später den Doppelpack schnüren müssen, traf nach einem fatalen Dorsch-Fehlpass aber mutterseelenalleine vor Müller den Ball nicht richtig (33.).
Heidenheim nur nach Standards gefährlich
Und Heidenheim? Die Schwaben erspielten sich nach dem Bielefelder Doppelschlag zwar immer mehr Anteile, wurden im ersten Durchgang aber ausschließlich durch Freistoßflanken von Föhrenbach gefährlich: Kleindiensts Treffer zählte wegen einer Abseitsposition nicht (34.), Mainka platzierte seinen Kopfball freistehend in Müllers Arme. Aus dem Spiel heraus blieb aber die Arminia näher am Torerfolg, Klos' Traumtor-Versuch aus 35 Metern landete auf dem Tornetz (38.).
2. Liga, 34. Spieltag
Schmidt wechselt dreifach - doch Clauss trifft zum 3:0
Zur Halbzeit lag Heidenheim aufgrund des Hamburger Rückstands trotzdem auf Relegations-Kurs, doch Schmidt war offensichtlich gar nicht zufrieden mit seinem Team und wechselte gleich dreimal: Für Föhrenbach, Kerschbaumer und Kleindienst kamen Theuerkauf, Leipertz und Kapitän Schnatterer. Sein Team startete eigentlich gut in den zweiten Durchgang, erhielt dann nach einem eigenen Ballverlust aber eine kalte Dusche: Klos spielte einen Traumpass genau in den Lauf von Clauss, der frei vor Müller cool in die lange Ecke traf (53.) - ein perfektes Abschiedsgeschenk des Franzosen, der kurze Zeit später ausgewechselt wurde und seine Zeit bei der Arminia damit beendete.
Spätestens jetzt ging der Blick der Heidenheimer eher nach Hamburg. Der Widerstand war gebrochen, Bielefeld hätte den Sieg sogar noch höher gestalten können: Hartel gelang noch ein absolutes Traumtor, der Mittelfeldmann stand dabei aber im Abseits (65.), der eingewechselte Soukou scheiterte an Müller (66.) und traf nach herausragender Klos-Vorarbeit nur den Außenpfosten (78.), Müller parierte stark gegen einen Prietl-Schuss (87.) - die Arminia beendete ihre bärenstarke Saison mit einer entsprechenden Leistung und bleibt im Kalenderjahr 2020 ungeschlagen.
Die Heidenheimer hingegen mussten nach dem Hamburger Anschlusstreffer noch einmal ordentlich zittern, doch der SV Sandhausen leistete Schützenhilfe, gewann schließlich noch mit 5:1 und schoss den FCH somit tatsächlich in die Relegation. Dort trifft die Elf von Frank Schmidt in der kommenden Woche auf Werder Bremen.