Osnabrücks Coach Daniel Thioune veränderte seine Startformation im Vergleich zum 1:3 beim FC St. Pauli auf vier Positionen: Gugganig, Schmidt, Köhler und Alvarez begannen für van Aken, Taffertshofer, Ajdini und Ouahim, die allesamt zunächst auf der Bank Platz nahmen.
Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm sah nach dem 0:1 bei Tabellenführer Arminia Bielefeld keinen Anlass für Wechsel.
Rehm hatte vor der Partie ausgerufen, dass man nun "zehn Finals" vor sich hätte. Das wichtige Spiel beim VfL Osnabrück startete allerdings mit einem Dämpfer: Girth staubte nach einem Alvarez-Schuss an die Latte ab und markierte die frühe Führung für die Lila-Weißen (3.). Doch Wehen Wiesbaden ließ sich davon nicht beeindrucken und setzte den Osnabrückern ordentlich zu. Nur zwölf Minuten später stand es plötzlich 3:1 für die abstiegsgefährdeten Gäste, die über weite Strecken des ersten Durchgangs den Ton angaben. Schäffler nutzte eine Ungereimtheit der VfL-Defensive zum Ausgleich (5.), Dittgen (7.) und Aigner (15.) brachten die Rehm-Elf zügig klar in Front.
Vorsicht: Rutschgefahr!
Daniel Thioune reagierte auf den katastrophalen Start und nahm Agu vom Platz, der beim Treffer zum 1:2 im Strafraum weggerutscht war (22.). Sein Nachfolger Wolze stand ihm in dieser Hinsicht jedoch in nichts nach und leistete sich selbst einen folgenschweren Ausrutscher am Strafraum. Daraufhin schnappte sich Aigner das Spielgerät und legte kurzerhand quer auf Schäffler, der nur noch ins leere Tor einschieben musste - 4:1 (26.).
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Es ging munter weiter mit einem offenen Schlagabtausch, beide Mannschaften verzeichneten vielversprechende Chancen, aber es dauerte bis kurz vor der Halbzeit, ehe der Ball erneut im Netz zappelte. Schäffler schnürte den Dreierpack (45.) und verschlechterte die Ausgangssituation für ein VfL-Comeback vermeintlich, doch Heyer verringerte den Rückstand kurz darauf wieder auf drei Treffer - 2:5 (45.+2). Alvarez hätte gar noch auf 3:5 verkürzen müssen (45.+3).
Kyereh macht den Deckel drauf
So spannend und nervenaufreibend der erste Durchgang auch war, so wenig hatte der zweite zu bieten. Nach Wiederanpfiff fokussierte sich der SV Wehen Wiesbaden hauptsächlich auf die Verwaltung der komfortablen Führung - mit Erfolg: Der VfL Osnabrück warf zwar alles rein, kam aber zu selten zu wirklich zwingenden Möglichkeiten, um ein Monster-Comeback zu realisieren. Der SVWW machte das in der Defensive souverän.
In der Nachspielzeit sorgte Kyereh noch für das halbe Dutzend und markierte den 6:2-Endstand (90.+1). Somit feierte Wehen Wiesbaden erstmals nach fünf Spielen wieder einen Sieg und schob sich vorläufig auf den Relegationsplatz, während sich Osnabrücks Negativspirale weiter nach unten dreht.
Osnabrück gastiert am Freitag (18.30 Uhr) bei Arminia Bielefeld. Für Wehen Wiesbaden geht es am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Stuttgart weiter.