Nürnbergs Coach Jens Keller veränderte seine Startelf nach dem 1:4 beim HSV auf vier Positionen: Für Gnezda Cerin, Handwerker, Mühl (alle auf der Bank) und Margreitter (Rückenprobleme) begannen Nürnberger, Sörensen, Sorg und Heise.
Sandhausens Trainer Uwe Koschinat dagegen schickte die exakt selbe Mannschaft wie beim 3:1 in Osnabrück auf den Rasen.
Die Partie begann überaus gemächlich, kein Team schien es eilig zu haben, den Zuschauern einen ersten Grund zum Aufspringen zu geben. Sandhausen war optisch überlegen, ohne jedoch gefährlich zu werden. Umso überraschender kam die Führung für die Hausherren, mit der ersten Torchance des Spiels: Debütant Heise hatte nach einem unzureichend geklärten Ball auf der linken Seite viel Platz und konnte zielgenau in den Strafraum flanken. Dort setzte sich Michael Frey mit dem Rücken zum Tor durch und wuchtete den Ball per Kopf genau in den Winkel (13.).
Die Führung bewirkte jedoch nicht, dass sich der Club nun mehr engagierte - im Gegenteil. Sandhausen übernahm langsam aber sicher die Kontrolle über das Spiel, scheiterte jedoch immer wieder an diszipliniert verteidigenden Nürnbergern, die sich nach dem 1:0 beinahe nur noch auf die Defensivarbeit verlegten. Lediglich einige der zahlreichen Paqarada-Standards wurden gefährlich, Kevin Behrens forderte mit einem Kopfball Mathenia (17.). Es sollte die einzige brenzlige Aktion für die abstiegsbedrohten Franken in Durchgang eins werden, da Sandhausen kaum über schnelle Gegenstöße agierte und über den langsamen Spielaufbau keine Lösungen gegen die Defensive des Clubs fand.
Hack erhöht - Paqarada scheitert vom Punkt
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Der zweite Durchgang schien zunächst nicht viel Neues zu bieten. Und wie schon in der ersten Hälfte war es der Club, der die erste Chance verzeichnete - und diese wieder nutzte! Nach einem schlimmen Fehlpass der Sandhäuser im Vorwärtsgang spielte Geis einen tollen, hohen Pass noch vorne. Hack nahm die Kugel stark im Lauf an, ließ im Strafraum Nauber aussteigen und schob den Ball am herauseilenden Fraisl vorbei ins Tor (53.).
Ein Wirkungstreffer, für dessen Aufarbeitung die Gäste einige Minuten benötigten. Aus der einsetzenden Lethargie heraus wurde der eingewechselte Engels in den Strafraum geschickt, Mathenia kam aus seinem Tor und brachte den Sandhäuser mit ausgefahrenem Bein zu Fall - Elfmeter (63.)! Standard-Spezialist Paqarada trat an und forderte den Keeper mit einem schwach geschossenen, unplatzierten Schuss kaum heraus. Mathenia ahnte die Ecke und parierte. Der nächste bittere Rückschlag für Sandhausen.
Nürnberg tat nun erstmals mehr für die Partie und wollte das Spiel entscheiden, doch weder Geis' Freistoß (74.) noch Hacks Abschluss nach toller Vorarbeit von Michael Frey (75.) fanden ihr Ziel. Für den Torschützen des 1:0 war es die letzte Aktion des Spiels, denn zwei Minuten später grätschte der Stürmer Türpitz im Sandhäuser Strafraum um und sah seine zweite Gelbe Karte (77.). Den Gästen blieben zehn Minuten gegen zehn Mann.
Die sollten nicht mal für den Anschlusstreffer reichen. Am Ende brachte der Club die Führung über die Zeit und bescherte dem SV Sandhausen damit die erste Niederlage in der zweiten Liga seit dem 19. Oktober. Nürnberg springt damit zumindest vorübergehend auf Rang 13.
Nürnberg gastiert am Samstag (13 Uhr) in Osnabrück. Für Sandhausen geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Heidenheim weiter.