Osnabrücks Coach Daniel Thioune wechselte nach dem 1:1 in Bochum auf zwei Positionen: Van Aken und Blacha starteten für Köhler und Granatowski, die beide zunächst auf der Bank Platz nahmen.
HSV-Trainer Dieter Hecking veränderte seine Startformation nach dem 2:1 gegen Dynamo Dresden an einer Stelle: Jung ersetzte Letschert (Bank) in der Defensive.
Harnik lässt Osnabrück und den Pfosten zittern
Die Partie war zunächst sehr defensiv geprägt - es standen sich die beiden besten Abwehrreihen der Liga gegenüber (13 Gegentore vor dem Spieltag). Der mit 17 Spielern angereiste Hamburger SV übernahm nach einer kurzen Phase des Herantastens das Kommando und sorgte für gehörigen Offensivdruck, während sich Osnabrück vorerst voll und ganz der Defensivarbeit widmete. Hamburg kam in der Anfangsphase noch nicht wirklich gefährlich vor den Kasten von Kühn, wurde aber mit der Zeit deutlich zwingender. Das Führungstor schien spätestens nach dem Pfostentreffer von Harnik (23.) nur noch eine Frage der Zeit.
Schmidt versetzt HSV in Schockstarre
Doch es waren die Hausherren, die plötzlich die Vereinsanhänger zum Jubeln brachten. Schmidt, der zuvor mit einem Distanzschuss an Heuer Fernandes gescheitert war (35.), sorgte mit einem traumhaften Solo für das 1:0. Der VfL-Akteur schnappte sich das Spielgerät nahe der Mittellinie, zog Moritz davon und ließ van Drongelen und Jung wie Pylonen stehen. Schmidt krönte seinen Lauf mit einem Schuss durch die Beine des HSV-Schlussmanns (37.).
Die Gäste aus Hamburg fanden nach dem Rückschlag nicht mehr so richtig in den Rhythmus und mussten kurz vor dem Halbzeitpfiff sogar noch den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Blacha nickte nach starker Vorarbeit von Alvarez und Agu ohne Probleme ein und bescherte Osnabrück den 2:0-Halbzeitstand (45.+2). Bei beiden Gegentreffern sah die Defensive des Tabellenersten alles andere als glücklich aus.
2. Bundesliga, 15. Spieltag
Kittel lässt Hamburg hoffen
Im zweiten Durchgang tat sich der Hamburger SV enorm schwer, gefährlich vor das Tor der Hausherren zu kommen. Und wenn die Schützlinge von Dieter Hecking mal zum Abschluss kamen, war Kühn zur Stelle. Der VfL-Schlussmann, zuvor lediglich beim satten Abschluss von Narey gefordert (42.), entschärfte den Schuss von Hamburgs Joker Jairo (59.) und hielt die Zwei-Tore-Führung fest. Fünf Zeigerumdrehungen später war aber auch Kühn chancenlos, als Kittel das Spielgerät aus der Drehung in die lange Ecke schlenzte und dem HSV den langersehnten Anschluss brachte (64.).
Nach dem Hamburger Hoffnungsschimmer entfachte sich ein offener Schlagabtausch - es ging hin und her. Wirklich zwingende Chancen ergaben sich jedoch zunächst nur für die in Führung liegenden Lila-Weißen, doch sowohl gegen Alvarez (75.) als auch den eingewechselten Heider (88.) blieb HSV-Keeper Heuer Fernandes Herr der Lage. Von den Rothosen ging schlichtweg zu wenig Torgefahr aus, Hamburg kam nicht wirklich in Schussposition und sorgte lediglich durch Kinsombi, der den Ball über den Querbalken köpfte, für etwas Aufsehen. Somit schickte der VfL nach dem VfB Stuttgart auch den Zweitliga-Primus Hamburg ohne Punkte nach Hause.
Osnabrück gastiert am nächsten Samstag (13 Uhr) bei Holstein Kiel. Für den HSV geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Heidenheim weiter.