FCA-Coach Heiko Herrlich baute seine Mannschaft nach dem 1:1 in Düsseldorf auf vier Positionen um: Für die verletzten Luthe (Schulterverletzung), Framberger (muskuläre Probleme) und Niederlechner (Fußverletzung) kamen Koubek, Jedvaj und Finnbogason neu in die Mannschaft. Zudem verdrängte Hahn Konkurrent Sarenren Bazee (Bank) aus der ersten Elf.
Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann nahm im Vergleich zum 0:2 gegen Borussia Dortmund gar fünf Wechsel vor: Mvogo hütete anstelle von Stammkeeper Gulacsi das RB-Tor, dazu begannen Konaté und Adams für Klostermann und Kampl (beide auf der Bank). Haidara und Dani Olmo starteten für die angeschlagenen Sabitzer (Schlag aufs Knie) und Schick (Knieprobleme).
Mukiele lässt die Führung fahrlässig liegen
Nicht einmal 60 Sekunden waren gespielt, da suchte Werner mit seiner Flanke den aufgerückten Mukiele - Max und eine Abseitsstellung verhinderten allerdings Schlimmeres. Leipzig schnürte Augsburg ein, gab den bayerischen Schwaben kaum Luft zum Atmen. Nach sieben Minuten hätte es 1:0 für RB stehen müssen, doch nach Haidaras tollem Zuspiel schoss Mukiele frei vor Koubek überhastet über das Tor. Augsburg nahm das als Anlass, um mehr ins eigene Offensivspiel zu investieren. Die beste Chance hatte Khedira, doch sein strammer Schuss wurde von Upamecano gerade so neben den linken Pfosten abgefälscht (17.).
Ein besonderes Tor für den scheidenden Torjäger
Es dauerte anschließend bis zur 24. Minute, ehe Koubek mal wieder der Atem stockte: Forsberg tauchte nach Fehler von Uduokhai alleine vor ihm auf, doch der Schwede verzog komplett. Schon vier Minuten später war es aber passiert: Haidara steckte für Werner durch, der Koubek in bekannter Manier umkurvte und in seinem letzten Bundesligaspiel für RB die Führung besorgte (28.). Für den deutschen Nationalspieler war es das 27. Saisontor - und gleichzeitig der 94. Pflichtspieltreffer für Leipzig. Werner überholte damit vor seinem bevorstehenden Wechsel zu Chelsea den bisherigen Vereins-Rekordschützen Frahn (93). Viel mehr hatte die erste Hälfte - abgesehen von einer kleinen Rudelbildung beim Gang in die Kabine - nicht zu bieten.
Doch kein Rot: Max muss zurückgeholt werden
Bundesliga, 34. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel herrschte fast eine Viertelstunde Funkstille, ehe Brych in Minute 57 aus dem Nichts die Rote Karte zückte. Max hatte vermeintlich Mukiele als letzter Mann zu Fall gebracht - dabei hatte der Augsburger sogar den Ball gespielt. Es dauerte mehrere Minuten, ehe Brych in die Review Area eilte und die Entscheidung korrekterweise zurücknahm. Max musste daraufhin aus dem Spielertunnel zurückgeholt werden.
Wenig später brachte Herrlich mit Cordova und Oxford frische Kräfte, um mehr Entlastung schaffen zu können (64.). Und tatsächlich kam Augsburg in einer kurzen Druckphase zum umjubelten Ausgleich: Nach einem Freistoß von Max, der in der Mauer hängen blieb, sprang die Kugel zu Vargas, der das Leder aus halblinker Position humorlos ins rechte untere Eck schweißte - 1:1 (71.).
Die ganz spezielle Note
Von den Sachsen musste in der Schlussviertelstunde also angesichts der parallelen Führung von Gladbach gegen Hertha mehr kommen. Und die letzten 15 Minuten bekamen ihre spezielle Note: Nach einem langen Ball von Angelino behauptete sich Werner gegen Uduokhai und traf aus der Drehung ins linke untere Eck (80.). Das 2:1 bedeutete gleichzeitig den Endstand, direkt nach seinem zweiten Treffer wurde Werner ausgewechselt und auf der Bank ausgiebig geherzt. Zum Abschied sicherte er sich nicht nur eine neue Bestmarke, sondern RB auch Rang 3.