Werder-Trainer Florian Kohfeldt nahm nach dem 1:3 in Mainz drei Veränderungen vor: Groß (nicht im Kader), Bittencourt und Sargent (beide Bank) wurden durch Vogt, Rashica und Füllkrug (erster Startelfeinsatz seit Mitte September) ersetzt.
Beim FC musste Coach Markus Gisdol im Vergleich zum 1:1 gegen Eintracht Frankfurt auf zwei Leistungsträger verzichten: Modeste vertrat Cordoba (Adduktorenprobleme) im Angriff, Drexler den gelb-gesperrten Ex-Bremer Kainz im Mittelfeld.
Wunder von der Weser oder "The Last Dance"?
Mit der Hypothek und dem Wissen, selbst das Spiel gewinnen zu müssen, startete Werder offensiv ausgerichtet in die Partie. Osako (6.) und Rashica (7.) hatten erste Abschlüsse, scheiterten aber unisono am aufmerksamen FC-Keeper Horn. Die Gäste wiederum setzten auf frühes Anlaufen und anschließend schnelle Umschaltbewegungen. Zur ersten Chance kamen die Domstädter aber in der Folge einer Standardsituation: Modeste probierte es aus der Drehung, Pavlenka reagierte blitzschnell (9.).
Nach gut 20 Minuten schlug jedoch das Pendel in Richtung Werder aus. Osako brachte die Hanseaten nach Eggesteins Pass in Führung (22.), ehe Rashica fünf Minuten später viel zu viel Platz hatte, aufzog und unter gütiger Mithilfe Horns (ihm rutschte der Ball durch die Beine) auf 2:0 aufstockte (27.).
Osako, Rashica, Füllkrug, Ujah - die "Bremer" Torschützen
Werder lag auf Kurs, auch weil Union Berlin zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 durch den Ex-Bremer Ujah führte. Doch es kam für den SVW vor der Pause noch besser, weil Füllkrug eine Friedl-Flanke mit dem rechten Schlappen ins Eck drückte (29.). Der Druck lag nach 45 Minuten deutlich mehr auf Seiten der Fortuna.
Bundesliga, 34. Spieltag
Rashica legt vorne wie hinten auf
Und daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel erst einmal nichts. Zwar spielte Werder nicht mehr mit Füllkrug (Sargent kam), aber trotzdem ging es fast nur in eine Richtung. Rashica bekam in der 55. Minute lediglich Kölner Geleitschutz, konnte abziehen und hatte Pech, nur den Pfosten getroffen zu haben. Klaassen ging als Einziger auf den Abpraller und stellte auf 4:0.
Dieser Zwischenstand reichte den Bremern zu diesem Zeitpunkt dicke, weil Union mittlerweile mit 2:0 in Führung lag. Doch Werder tat noch mehr für sein eigenes Torverhältnis und erhöhte nach einem Angriff über die rechte Seite von Gebre Selassie auf 5:0. Der Tscheche bediente Osako auf Höhe des Elfmeterpunktes (58.).
Bremen hatte das Geschehen komplett im Griff, lud dann aber Köln zum Toreschießen ein: Ein verunglückter Rückpass Rashicas wurde zur Vorlage für Drexler, der allein auf Pavlenka zulief und zum 1:5 aus Kölner Sicht traf (62.). Doch Werder wusste offensiv weiterhin zu gefallen, Rashica machte mit einer beherzten Aktion fast schon auf dem Boden sitzend seinen Fehler wieder gut und bereitete für Sargent zum 6:1 vor (68.). 20 Minuten vor dem Ende standen die Zeichen deutlich auf Klassenerhalt.
Relegation erreicht - aber gegen wen?
Daran veränderte sich bis zum Abpfiff nichts mehr. Zwar hätten Rashica (81.), Sargent (83.) und Moisander (84.) noch erhöhen können, aber letztlich reichte das halbe Dutzend in Kombination mit dem 3:0-Erfolg Unions gegen die Fortuna zum Erreichen der Relegation. Der Gegner wird am Sonntag zwischen Heidenheim und dem Hamburger SV ermittelt.