Mönchengladbachs Trainer Marco Rose veränderte seine Startlelf nach dem 3:1-Auswärtssieg in Paderborn nur in der Innenverteidigung: Elvedi erhielt den Vorzug vor Jantschke (Bank).
Hertha-Coach Bruno Labbadia musste seine Aufstellung im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Leverkusen zwangsläufig auf zwei Positionen verändern: Im Tor spielte Smarsch für Jarstein (wurde zum dritten Mal Vater, nicht im Kader), als Rechtsverteidiger rückte Esswein für den verletzten Pekarik (Muskelfaserriss) in die Aufstellung.
Dominante Fohlenelf: Embolo serviert für Hofmann
Beide Teams setzten auf eine 4-2-3-1-Grundordnung. Taktisch hatte vor allem die Borussia von Anfang an lange Ballbesitzphasen, ließ die Kugel geduldig mit Kurzpässen zirkulieren und arbeitete dann mit Zuspielen in die Tiefe. Die Berliner sahen sich deshalb permanent in die Defensive gedrängt, kamen kaum nach vorne und wackelten hinten ein ums andere Mal. So auch bei einem langen Ball von Kramer in die Spitze auf Embolo, der sich im Strafraum stark gegen die beiden Verteidiger Boyata und Torunarigha durchsetzte und dann für Hofmann querlegte, der mit seinem Schuss Esswein tunnelte und zum 1:0 ins Tor traf (7.).
Auch in der Folge dominierte die Fohlenelf, schraubte die Ballbesitzzahlen weiter nach oben, behielt in den Zweikämpfen die Oberhand und erarbeitete sich daraus ein klares Chancenplus: Stindl (20., 23.), Embolo (21.), Hofmann (29., 31., 44.), Neuhaus (38.) und Herrmann (42.) hatten vielversprechende Möglichkeiten. Gar noch eine Kategorie höher waren die Hochkaräter von Embolo (32.) und Herrmann (41.) einzustufen, die jeweils den rechten Pfosten trafen: Embolo mit einem Schuss aus spitzem Winkel, Herrmann nach einem völlig misslungenem Klärungsversuch von Esswein freistehend aus elf Metern. Mit 13:0 Torschüssen, aber nur einer 1:0-Führung für Gladbach ging es in die Pause.
Hertha hält besser dagegen - Embolo sorgt für die Entscheidung
Bundesliga, 34. Spieltag
Labbadia reagierte auf die gespenstische erste Hälfte seiner Mannschaft, die ohne einen einzigen Torschuss geblieben war, mit einem Dreierwechsel und schickte mit Wiederbeginn Leckie, Skjelbred und Maier auf den Rasen. Fortan hielt die Alte Dame besser dagegen und den Gegner vom eigenen Tor fern. Zudem verbuchte Leckie in der 55. Minute auch den ersten Torschuss. Zielführender aber agierte weiterhin Gladbach, das trotz schwindender Spielanteile häufiger zum Abschluss kam. Ab der 60. Minute aber musste die Fohlenelf ohne Herrmann auskommen, der nach einem Schuss mit dem rechten Sprunggelenk umgeknickt war und verletzt ausgewechselt werden musste.
Die zweite Hälfte spielte sich über weite Strecken im Mittelfeld ab. Die Gäste aus der Hauptstadt entwickelten weiterhin keine Durchschlagskraft. Gladbach lauerte hingegen weiter auf Lücken und führte dann nach einer kurz ausgeführten Ecke die Entscheidung herbei: Hofmann flankte auf den zweiten Pfosten, wo Embolo den Ball aus drei Metern über die Linie drückte (78.).
Ibisevics Ehrentreffer - Raffaels Abschied
Danach passierte lange nichts mehr. In den Schlussminuten kamen die Berliner nach einer Co-Produktion der zweier Joker noch einmal heran: Ngankam flankte flach auf den zweiten Pfosten, wo Ibisevic aus der Nahdistanz zum 1:2 einschob (90.+1). Danach wurde bei der Borussia noch Raffael eingewechselt (90.+2) und hätte sich beinahe noch mit einem Tor verabschiedet: Frei vor Smarsch scheiterte er aber am Torwart (90.+2).
Mönchengladbach schließt die Saison 2019/20 damit auf Rang vier ab und ist für die Champions League qualifiziert. Hertha BSC belegt in der Abschlusstabelle Platz zehn.