Freiburgs Trainer Christian Streich gab im Vergleich zum 0:1 gegen Bayer 04 Leverkusen im Sturmzentrum Waldschmidt anstelle von Petersen den Vorzug.
Gladbachs Coach Marco Rose vertraute auf die gleiche Startelf, die auch beim 4:1 gegen Union Berlin begonnen hatte.
Gladbach deutlich überlegen - Neuhaus-Chip nicht erfolgreich
Mit dem Selbstvertrauen aus dieser Partie startete BMG auch im Breisgau, stand in der Anfangsphase enorm hoch und drängte Freiburg weit in deren Hälfte. Zwar gehörte den Breisgauern die erste Gelegenheit der Partie durch Waldschmidt (9.), doch im Anschluss hatten die Hausherren alle Hände voll zu tun. Ein Fohlen-Angriff nach dem anderen rollte in Richtung Schwolow, der einen ersten Warnschuss von Neuhaus parierte (11.) und dann auch eine Doppelchance von Plea und Stindl vereitelte (16.). Kurze Zeit später schoss Plea rechts vorbei (17.), Lienhart grätschte eine Bensebaini-Flanke knapp über das eigene Tor (19.).
Folgerichtig ob all der Überlegenheit beförderte die Borussia den Ball dann auch ins Netz - allerdings zählte der Treffer nicht. Neuhaus stand nach einem Fehler von Sallai bereits frei vor Schwolow, lupfte aber zu lässig, sodass Heintz retten konnte. Den Nachschuss von Herrmann beförderte der im Abseits stehende Neuhaus über die Linie (26.) - eine Aktion, die die Führung hätte bedeuten müssen. Auch den nächsten Hochkaräter verzeichnete Neuhaus, nach Kopfballablage von Stindl lupfte der Mittelfeldmann die Kugel aber über das Tor (37.).
Freiburg konnte nur selten Entlastung schaffen und hatte nur Sekunden vor dem Halbzeitpfiff noch eine Gelegenheit durch Höler (45.+1). Die Hausherren konnten nichtsdestotrotz froh sein, dass Stindl eine herausragende Freistoßposition liegen ließ (41.) und die Partie ohne Tore in die Halbzeit ging.
Der 30. Spieltag
Mit dem ersten Ballkontakt: Edel-Joker Petersen sticht
In den zweiten Durchgang starteten die Breisgauer etwas aktiver und kamen beinahe zur Führung: Ein Distanzschuss von Koch strich knapp am linken Pfosten vorbei (49.). Zwar musste Lienhart in höchster Not vor dem einschussbereiten Thuram retten (53.), doch insgesamt war von der Gladbacher Überlegenheit des ersten Durchgangs nicht mehr allzu viel zu sehen. Stattdessen stach der erfolgreichste Joker der Bundesliga-Geschichte wieder einmal zu: Petersen, unmittelbar zuvor für Sallai eingewechselt, wurde bei einer Grifo-Freistoßflanke von den Fohlen unzureichend verteidigt und nickte mit seinem ersten Ballkontakt zur zu diesem Zeitpunkt recht schmeichelhaften Führung für den SC ein (59.). Gerade einmal 63 Sekunden war der Stürmer auf dem Platz gestanden.
Plea fliegt - auch Eberl sieht Rot
Von Mönchengladbach kam nun nicht mehr viel, die Fohlen wirkten nach starkem ersten Durchgang geradezu gehemmt - und es kam noch dicker. Plea, im ersten Durchgang verwarnt, weil er den Ball weggekickt hatte, kam im Zweikampf mit Koch zu spät und stieg dem Freiburger Verteidiger auf den Fuß. Schiedsrichter Markus Schmidt entschied sich für Gelb-Rot für den Franzosen (68.) - und zog damit den Zorn der Borussia auf sich. Während der Unparteiische sich mit einem Rudel an Spielern von der Elf vom Niederrhein auseinandersetzte, beschwerte sich Manager Max Eberl lautstark beim Vierten Offiziellen - wohl mit zu heftiger Wortwahl: Schmidt zückte Rot für den Manager und verwies ihn des Innenraums (69.).
In Unterzahl hatte die Borussia den Hausherren nicht mehr viel entgegenzusetzen und kam zu keiner echten Gelegenheit mehr. Näher am zweiten Treffer des Tages waren eher noch die Freiburger, die den Ball nun clever weg vom eigenen Gehäuse hielten und eben selbst nochmals gefährlich wurden: Sommer parierte glänzend gegen Hölers Kopfball (84.). Große Furcht vor dem 1:1 musste der Sport-Club jedenfalls nicht mehr haben. Es blieb beim 1:0, wodurch sich eine schwarze Serie der Gladbacher auswärts an der Dreisam fortsetzte: Seit 2002 wartet die Borussia nun schon auf einen Sieg im Breisgau.
Wie geht es im Kampf um die internationalen Plätze weiter für die beiden Teams? Die wieder Richtung Europa League schielenden Freiburger treten am kommenden Spieltag nach zwei Heimspielen in Folge mal wieder auswärts an - am Samstag wartet ab 15.30 Uhr das Duell beim VfL Wolfsburg auf die Breisgauer. Drei Stunden später steigt für die Borussen das Topspiel in der Münchner Arena beim Spitzenreiter FC Bayern.