Hertha-Coach Bruno Labbadia brachte gegenüber dem 2:2 bei RB Leipzig am Mittwoch zwei Neue: Für Plattenhardt und Matheus Cunha (beide leichte Gehirnerschütterung) kamen Mittelstädt und Dilrosun zum Zug.
Augsburgs Trainer Heiko Herrlich drehte im Vergleich zum 0:0 gegen den SC Paderborn kräftig am Personalkarussell: Lichtsteiner, Suchy, Iago, Gruezo, Sarenren Bazee und Cordova ersetzten Framberger, Jedvaj, Max, Baier, Richter und Niederlechner.
Hertha hatte gegen disziplinierte Augsburger in der Anfangsphase mehr vom Spiel, ohne die Kompaktheit des Gegners gefährden zu können. Zwar attackierte der FCA teilweise früh, um Jarstein zum weiten Abschlag zu zwingen, brachte aber stets rechtzeitig genügend Akteure hinter den Ball, so dass sich Ibisevic & Co. immer wieder im engmaschigen Abwehrnetz verfingen.
Dilrosun mit feinem Füßchen
Die Labbadia-Elf erhöhte ihre Ballbesitzquote Zug um Zug, blieb geduldig auf der Suche nach einer Lücke - und schlug sofort zu, als sich erstmals etwas Raum anbot: Über Mittelstädt und Darida kam der Ball zu Pekarik zurück, der sofort abzog. Lukebakio war im Zentrum dran, Luthe parierte klasse. Dann aber schnappte sich Dilrosun den Abpraller, umdribbelte Uduokhai technisch sehenswert und platzierte den Ball aus sechs Meten unter die Latte (23.).
Luthe verhindert gegen Ibisevic den Einschlag
Beim - bis zur Pause erfolglosen - Versuch, etwas mehr für den Angriff zu tun, zeigte die Augsburger Defensive in der Folge viele Risse. Vor allem Ibisevic (27., 36., 38.), der zweimal an Luthe scheiterte, aber auch Lukebakio (32.) und Grujic (40.) hätten bei mehr oder minder guten Gelegenheiten die Führung gegen den biederen FCA ausbauen können.
Bundesliga, 29. Spieltag
Richter und Niederlechner kamen beim FCA mit Wiederanpfiff für Löwen und Cordova zum Zug. Die Gäste wurden mutiger und standen dicht vor dem Ausgleich, Jarstein parierte nach wenig überzeugendem Abklatschen Sarenren Bazees Aufsetzer stark (47.).
Das Spiel der Hertha verlor an Stabilität, die vor allem Vargas mit etlichen Tempoläufen über die linke Seite ins Wanken brachte. Und bei den eigenen Offensivaktionen fehlte es der Alten Dame an Genauigkeit, zu schnell ging der Ball wieder verloren. Nach einer Stunde verpasste Augsburg erneut das 1:1, Niederlechner köpfte knapp über den Balken.
Weil sein Team kaum mehr strukturierte Offensivaktionen entwickelte, entschied sich Labbadia für frische Kräfte - nachdem schon Maier Skjelbred ersetzt hatte, kamen Leckie und Piatek für Lukebakio und Ibisevic zum Zug (64.).
Das Berliner Angriffsspiel wurde dadurch nicht wiederbelebt, dafür stabilisierte sich die Abwehr um Boyata und Torunarigha, die fast alles wegräumten, zusehends. Die Hauptstädter fanden zwar kaum mehr Entlastung, hielten sich die Fuggerstädter aber für einige Zeit weitgehend vom Leib.
Teigl und Richter im Pech - Piatek macht das 2:0
Bis kurz vor Schluss: Zwei FCA-Joker hatten das 1:1 auf dem Fuß, doch erst schoss Teigl knapp vorbei (86.) und dann feuerte Richter aus der Distanz an die Latte (89.). Mit einem Konter zogen Darida und Piatek dann dem Gegner endgültig den Zahn - der Pole schloss frei vor Luthe konzentriert ab und stellte den dritten Dreier unter Labbadia sicher (90.+3).
Hertha BSC tritt am kommenden Samstag (18.30 Uhr) bei Borussia Dortmund an. Augsburg empfängt am Sonntag (18.00 Uhr) den 1. FC Köln.