Hoffenheims Coach Alfred Schreuder nahm gegenüber dem 1:1 auf Schalke vor der Corona-Unterbrechung drei Wechsel vor: Für Nordtveit, Samassekou und Kramaric spielten Posch, Zuber und Baumgartner. Belfodil (Kreuzband-OP), Adamyan (Syndesmose-OP) und Kramaric (Knie- und Knöchelprobleme) fielen weiter aus, zudem fehlte auch Dabbur (wurde am Freitag Vater).
Herthas Trainer Bruno Labbadia drehte bei seinem Debüt im Vergleich zum 2:2 gegen Werder Bremen kräftig am Personalkarussell: Im Tor stand Jarstein für Kraft. Davor liefen Pekarik, Boyata, Grujic, Skjelbred, Lukebakio und Ibisevic für Klünter, Stark, Ascacibar, Wolf, den Gelb-gesperrten Darida und Piatek auf.
Weniger das spielerische Element - bis auf eine Ausnahme, als Skov nach starker Kombination beim Schussversuch von Torunarigha geblockt wurde (7.) -, sondern energische Zweikämpfe standen in der ausgeglichenen Anfangsphase im Fokus.
Ibisevic zeigt Präsenz
Während die TSG vor allem in Strafraumnähe oft zu umständlich agierte, war es die Hertha, die aus sicherer Abwehr heraus immer mehr an Struktur gewann. Zielstrebigere Berliner brachten durch Ibisevic (18., 22.), der Piatek auf die Bank verdrängt hatte, sowie Matheus Cunha (23.) die Hoffenheimer Defensive ins Schwitzen, ehe auf der anderen Seite Baumgartner nach Kaderabeks Hereingabe in vielversprechender Position den Ball nicht richtig traf (28.).
Drohte es brenzlig zu werden, funkten die Gäste auch resolut dazwischen - Boyata bremste Bebous Sololauf auf Kosten einer wohlverdienten Gelben Karte (29.). Wenig später wäre der Belgier nach Plattenhardts Freistoßflanke fast zum Vorbereiter einer Großchance mutiert, Posch rettete akrobatisch (33.).
Matheus Cunha scheitert an Baumann
Kurz vor dem Wechsel verpasste Matheus Cunha bei einer Topchance die Führung für insgesamt viel gefährliche Labbadia-Schützlinge: Ibisevic präsentierte sich als cleverer Vorarbeiter, doch der Brasilianer scheiterte frei vor Baumann mit zu unplatziertem Abschluss am Keeper (41.).
Joker Beier mit zu viel Kunst
Bundesliga, 26. Spieltag
Für den angeschlagenen Bebou brachte Schreuder mit Wiederanpfiff den erst 17-jährigen Beier, der sich in vorderster Front versuchen sollte. Und der Youngster hatte die riesige Chance zur Führung, schoss aber nach Rudys Pass mit dem Außenrist freistehend aus elf Metern links vorbei (54.).
Berliner Doppelschlag
Dies sollte sich rächen, denn binnen kürzester Zeit fiel die Vorentscheidung auf der anderen Seite: Erst lenkte Akpoguma Pekariks Volleyabnahme nach Poschs zu kurzer Kopfballabwehr unglücklich ins eigene Tor (58.). Und zwei Zeigerumdrehungen später nutzte Ibisevic Mittelstädts Maßflanke per Kopf zum 2:0 - die Hertha war auf der Siegerstraße.
Matheus Cunha dribbelt und trifft
Hoffenheim hätte durchaus zurückkommen können, doch das Defizit bei der Chancenverwertung blieb: Grillitsch verpasste es, zu verkürzen (71.). Wie man aus wenig viel macht, zeigte Herthas Matheus Cunha: Der Brasilianer umdribbelte am linken Flügel Akoguma, drang in den Strafraum ein und ließ Baumann mit einem platzierten Rechtsschuss aus spitzem Winkel keine Chance (74.).
Auch mit dem Ehrentreffer sollte es nichts werden: Baumgartner (76.) und Bruun Larsen (78.) vergaben weitere Hochkaräter für 1899. Hertha freute sich über den gelungenen Einstand von Labbadia, Hoffenheim ärgerte sich über die achte Heimniederlage.
Für Hertha BSC geht es bereits am kommenden Freitag (20.30 Uhr) mit dem Stadtderby gegen Union weiter, Hoffenheim gastiert am Samstag (15.30 Uhr) in Paderborn.