Frankfurts Coach Adi Hütter rotierte nach dem 4:1 gegen RB Salzburg in der Europa-League mächtig durch: Hinteregger, Chandler, Kohr, Durm und Paciencia starteten für Ilsanker (Hüftprobleme), Toure, Sow, Rode und Silva (alle Bank).
Union-Trainer Urs Fischer musste im Vergleich zum 2:3 gegen Leverkusen zweimal tauschen: Hübner und Ryerson begannen für Schlotterbeck (krank) und Trimmel (5. Gelbe Karte).
Wie bereits vor dem Spiel angekündigt, blieben aus Protest gegen die längst zur Saison 2021/22 abgeschafften Montagsspiele die Stehplätze in der Nordwestkurve leer. Die Atmosphäre war somit nicht so gut wie sonst in Frankfurt - und auch das Spiel war in den ersten 45 Minuten äußerst überschaubar. Union verdichtete die Räume gut und ließ kaum etwas zu, den Hessen fiel bis auf einen abgefälschten Schuss von Chandler nichts ein (31.). Die Gäste waren zwar ordentlich in der Partie, hatten aber auch ihrerseits vorne Probleme. Nur zwei harmlose Abschlüsse von Malli (17., 22.) sowie ein Kopfball von Friedrich konnten notiert werden (35.). Vor beiden Tore war wenig los. Da auch Hübners Rettungsaktion über den eigenen Keeper Gikiewicz im Toraus gelandet war (45.+1), ging es torlos in die Kabinen.
Bundesliga, 23. Spieltag
Lenz und Andersson nutzen Frankfurts Unstimmigkeit
Vor der Pause war nicht viel los, das änderte sich schnell in der zweiten Hälfte, da Frankfurt den Gast einlud: Durm und Abraham waren sich im eigenen Sechzehner uneinig und dachten jeweils, dass der andere den Ball im eigenen Strafraum klärt. Lenz nutzte die Situation, legte gegen den herauseilenden Trapp quer auf Andersson - und der Angreifer musste nur noch ins leere Tor einschieben (49.). Der perfekte Start für die Eisernen in den zweiten Durchgang.
Trapp lässt prallen, Ndicka ins eigene Tor
Die Eintracht war nun gefordert - und sie kam: Kohr verzog recht klar (52.), Paciencia köpfte knapp drüber (62.). In der 67. Minute machte dann aber der nächste Fehler der Hessen einen Strich durch die Aufholjagdsrechnung: Ingvartsens Flanke von links wehrte Trapp nach vorne ab, dort traf Ndicka im Zweikampf mit Andersson ins eigene Tor - 2:0 für Union! Die Reaktion der Eintracht darauf war jedoch gut, der eingewechselte Silva fand Paciencia - und der ließ alleine vor Giekiewicz eine Großchance aus, der Keeper reagierte klasse (69.).
Silvas Hackentor kommt zu spät
Die Gastgeber gaben sich nicht auf, spielten weiter nach vorne. Der Lohn? Das 1:2! Der eingewechselte Silva beförderte den Ball aus spitzem Winkel in Richtung Tor, der später als Eigentorschütze geführte Hübner fälschte noch entscheidend ab - anschließend landete das Leder im Kasten (79.). Die Gastgeber schnupperten wieder am Punktgewinn, Silva köpfte neben den Kasten. Aber auch Union setzte Nadelstiche, Prömels abgefälschten Schuss parierte Trapp (85.). In der 87. Minute wurde es dann hektisch im Strafraum der Gäste: Gikiewicz parierte zunächst gegen Abraham und dann gegen Paciencia (87.). Das war die letzte Eintracht-Chance der Partie - und da Trapp gegen Kroos auf dem Posten war (90.+4), blieb es beim 2:1 für Berlin.
Frankfurt, das nach vier Siegen zu Hause in Folge wieder auf heimischem Terrain verlor, gastiert am Sonntag (18 Uhr) bei Werder Bremen. Für Union Berlin, das nun zum zweiten Mal in Serie auswärts einen Dreier holte, geht es ebenfalls am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Wolfsburg weiter.