Kölns Coach Markus Gisdol vertraute auf dieselbe Elf wie beim 4:0 gegen Freiburg.
Dagegen setzte Bayerns Trainer Hansi Flick gegenüber der Nullnummer im Spitzenspiel gegen Leipzig auf eine offensiver ausgerichtete Elf und brachte Coman für Goretzka (Bank).
Die Kölner liefen gegen die Bayern in speziellen Karnevalstrikots auf, doch bereits nach fünf Minuten dürfte dem Effzeh ganz und gar nicht mehr zum Feiern zumute gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt hatte es nämlich bereits zweimal hinter Horn eingeschlagen: Zuerst hatte Lewandowski ein Zuspiel von Müller veredelt (3.), ehe es Coman dem Polen gleichtat (5.).
Köln überfordert
Bundesliga, 22. Spieltag
Die Kölner waren angeschlagen, wirkten überfordert und hatten den quirligen Münchnern nicht viel entgegenzusetzen. Der FCB attackierte früh, suchte den Weg nach vorne und schlug dann auch noch per Ecke zu: Kimmich brachte den Ball zu Gnabry, der im Strafraum nur halbherzig attackiert wurde und dies prompt bestrafte - 3:0 (12.).
Katterbach verletzt raus
Keine Viertelstunde war gespielt, da war die Partie eigentlich schon gelaufen. Es war übrigens das schnellste 3:0 der Bayern in der Bundesliga seit dem 20. Januar 1973 (5:3 gegen Rot-Weiß Oberhausen). Die Kölner ließen Köpfe und Schultern hängen, die Bayern indes spielten weiterhin kontrolliert, ließen nicht locker und kamen über Lewandowski (14.) sowie Thiago (20.) zu weiteren Möglichkeiten. Für den FC kam es noch dicker, denn Katterbach musste nach 29 Minuten verletzungsbedingt raus (29.). Kainz kam rein.
Dominanz am Dom: 18:1 Torschüsse in Hälfte eins
An den Kräfteverhältnissen auf dem Platz änderte das freilich nichts. Die Bayern blieben drückend überlegen und hatten in Hälfte eins 18:1 Torschüsse (!), allerdings gingen sie nun auch fahrlässig mit ihren Chancen um: Gnabry scheiterte am Aluminium (30.), Kimmichs verdeckten Fernschuss lenkte Horn gerade noch so an den linken Pfosten (37.), während Thiago (39.), Gnabry (40.), Lewandowski (44.) und Müller (45.+3) teils knapp verzogen.
Schmerzhaft: Noah Katterbach wird behandelt. imago images
Köln findet besser ins Spiel - VAR schaltet sich ein
Durchgang zwei, den die Bayern mit Hernandez anstelle von Boateng bestritten, begann mit einem Paukenschlag: Skhiri kam im Sechzehner ans Leder und bediente Cordoba, der verkürzte. Nach Eingriff des VAR wurde der Treffer jedoch wegen Abseits zurückgenommen (48.). Ungeachtet dessen waren die Rheinländer nun besser in der Partie. Der Effzeh spielte mutiger, gestaltete die Partie offener und hätte über Uth beinahe verkürzt. Der Winter-Neuzugang scheiterte jedoch an Neuer (62.).
Das nächste Tor verbuchten aber wieder die Münchner: Pavard leitete einen Konter über Davies ein, den Gnabry mit einem sehenswerten 16-Meter-Schuss vollendete - 4:0 (66.). Kurz darauf durften die Geißböcke dann aber doch noch jubeln: Über Cordoba und Kainz kam das Leder zu Uth, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (70.).
Frisches Selbstvertrauen für Köln
Der Treffer flößte den Kölnern sichtbar Selbstvertrauen ein, die Begegnung war keineswegs mehr so einseitig, wie sie es noch in Hälfte eins gewesen war. Das lag aber auch an den Bayern, die nicht mehr ganz so konsequent agierten. Trotzdem kam der FCB zu weiteren Möglichkeiten (Gnabry, 72./ Lewandowski, 78.), allerdings traf dies nun auch auf die Domstädter zu (Kainz, 73./ Cordoba, 78./ Modeste, 86., 89.). Weil sich der gut aufgelegte Neuer nicht bezwingen ließ, änderte sich am Resultat aber nichts.
Während die Kölner am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC wieder antreten müssen, haben die Bayern am kommenden Spieltag das Freitagsspiel (20.30 Uhr) bekommen: Zu Hause gegen den SC Paderborn dürften dabei die nächsten drei Punkte schon fest eingeplant sein. Das wird aber ohne Boateng und Pavard geschehen müssen, da beide Gelb-gesperrt fehlen werden.