RB-Coach Julian Nagelsmann baute seine Mannschaft im Vergleich zum enttäuschenden 0:2 in Frankfurt auf zwei Positionen um: Klostermann und Forsberg begannen für Haidara und Schick (beide auf der Bank).
Gladbachs Trainer Marco Rose nahm nach dem 3:1 gegen Mainz drei Veränderungen vor: Lainer kehrte nach abgesessener Gelbsperre für Johnson zurück in die Viererkette, zudem starteten Neuhaus und Hofmann für Stindl und Herrmann (alle drei auf der Bank).
Gulacsi rettet erst noch
Die Borussia, die bis dato keines ihrer sieben Bundesligaduelle mit RB hatte gewinnen können (zwei Remis, fünf Niederlagen), ging das Auswärtsspiel forsch und mutig an. Rose ließ seine Schützlinge extrem früh angreifen, was den Leipzigern so gar nicht schmeckte. Nach sechs Minuten hatte der VfL seine erste Doppelchance: Plea und Wendt fanden jeweils in Gulacsi ihren Meister. Die Hausherren, die angesichts der Kompaktheit und Aggressivität der Gladbacher nicht zu ihrem Spiel fanden, brauchten einen Standard. Nach Nkunkus Freistoß scheiterte Klostermann an Sommer (12.).
Deutlich gefährlicher blieb allerdings die Borussia, die durch Hofmann die nächste dicke Gelegenheit aufs 1:0 leichtfertig liegen ließ (16.). Wenig später war es aber passiert: Nach einer tollen Kombination legte Wendt uneigennützig für Plea ab, der mit links Gulacsi überwand (24.). Wermutstropfen für Roses Mannschaft war nur, dass Kramer nach einem Zusammenprall mit Werner benommen ausgewechselt werden musste (29.).
Plea verpasst den dritten Treffer
Gladbach ließ sich aber auch davon nicht aus der Ruhe bringen: Eine Minute nachdem Thuram alleine aufs Tor gelaufen war (und von Upamecano fair gestoppt wurde), erhöhte Hofmann auf 2:0 (35.). Klostermann hatte Neuhaus durch einen katastrophalen Fehlpass ins Spiel gebracht, dessen Zuspiel verwertete Hofmann nach einem klugen Haken sehenswert. Leipzig suchte nach einer Antwort, Werner und Sabitzer gefährdeten das Tor von Sommer aber nicht wirklich (37., 39.). Sekunden vor dem Halbzeitpfiff hätte Plea sogar erhöhen können, doch Upamecano bekam ein Bein dazwischen (45.+2). Mit deutlich vernehmbaren Pfiffen der eigenen Fans wurde RB in die Halbzeit entlassen.
Bundesliga, 20. Spieltag
Mit dem Seitenwechsel sah Nagelsmann Handlungsbedarf und brachte mit Poulsen und Schick (für Forsberg und Mukiele) neue Offensivpower. Fünf Minuten später sollte einer seiner Joker bereits goldrichtig stehen: Sommer stürzte bei einer Flanke von Upamecano unnötigerweise über Zakaria und ließ den Ball fallen - Schick nahm das Geschenk dankend an und verkürzte auf 1:2 (50.).
Leipzig bekam so langsam Oberwasser und auch weiter Unterstützung der Gladbacher: Plea beschwerte sich heftig über einen ausgebliebenen Pfiff, woraufhin ihn Referee Tobias Stieler mit Gelb verwarnte. Der Franzose beruhigte sich daraufhin nicht und sah für eine abfällige Geste binnen Sekunden die Ampelkarte (61.). Rose reagierte und brachte für Thuram den schnellen Embolo.
In der Folge lieferten sich beide Teams viele Wortduelle, auch an der Seitenlinie wurde Rose immer wieder emotional und handelte sich noch Gelb ein (76.). Nagelsmann wollte den Sieg und brachte für Abräumer Adams seinen deutlich offensiveren Winter-Neuzugang Dani Olmo (69.). Dieser war es auch, der Sommer mit einem Schlenzer aus der zweiten Reihe prüfte (78.). Die Leipziger Schlinge zog sich immer weiter zu, Gladbach bolzte den Ball nur noch von hinten raus. Fast im Minutentankt flogen Geschosse in Richtung Sommer, der nach seinem Aussetzer nur zu gerne den Sieg festhalten wollte. Dani Olmo scheiterte am rechten Außenpfosten, Werner am abtauchenden Sommer (82., 86.).
Nkunkus ansatzloser Hammer
Doch es sollte noch der eine Hammer folgen: Nkunku bekam die Kugel halblinks am Strafraum und drosch das Leder ansatzlos ins lange Eck (89.). In der siebenminütigen Nachspielzeit probierte RB alles, doch es sollte beim 2:2 bleiben. Damit verpasste Gladbach im achten Anlauf den allerersten Bundesligasieg gegen Leipzig. RB verlor durch die Punkteteilung allerdings Platz eins, den nun der FC Bayern innehat.
Weiter geht es für Leipzig am Dienstag (18.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt im DFB-Pokal. In der Liga gastiert RB am Sonntag (18 Uhr) bei Bayern München. Auf Mönchengladbach wartet ebenfalls am Sonntag (15.30 Uhr) das Derby gegen Köln.