Gladbachs Trainer Marco Rose musste auf Rechtsverteidiger Lainer verzichten, der beim 0:2 auf Schalke seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte. Für den Österreicher begann Johnson, der erstmals seit dem 3. Spieltag wieder in der Startformation stand. Außerdem kehrte Elvedi nach überstandenen Nackenbeschwerden zurück und ersetzte den verletzten Jantschke. Die beiden weiteren Veränderungen in der Gladbacher Startformation: Kramer und Stindl spielten anstelle von Hofmann und Embolo (beide Bank).
Eine Gelbsperre musste auch Mainz-Coach Achim Beierlorzer kompensieren: Abräumer Kunde hatte sich beim 1:2 gegen Freiburg seine fünfte Verwarnung eingehandelt, für ihn kam in St. Juste ein gelernter Innenverteidiger in die Startelf. Die zweite Änderung fand in der Offensive statt: Onisiwo erhielt den Vorzug vor Öztunali (Bank).
Ballmitnahme, Hammer, Tor: Quaison sehenswert zur Führung
Nach gemächlichen Anfangsminuten nutzten die Gäste die erste Möglichkeit der Partie. Die Gladbacher Defensive ließ sich von einem langen Ball von Niakhaté aushebeln und öffnete so die Tür für Quaison. Der Schwede nahm den Ball im Vollsprint mit, behauptete sich gegen Johnson und knallte die Kugel dann über Sommer hinweg in die Maschen - eine sehenswerte Aktion des Angreifers (12.). Mönchengladbach zeigte sich zunächst durchaus beeindruckt, einen Fehler von Elvedi musste Sommer mit einer Parade gegen Boetius reparieren (19.).
Plea gleicht aus - Thuram trifft Aluminium
Doch wie auch den Gästen reichte auch den Gladbachern der erste Abschluss zum ersten Treffer: Wendt schlug einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit viel Zug an den zweiten Pfosten, wo Plea völlig unbedrängt aus kurzer Distanz volley einnetzen konnte. Die Mainzer Verteidigung hatte ihn völlig aus den Augen gelassen, Zentner klebte auf der Linie (24.). Der Ausgleich gab den Gastgebern sichtlich Auftrieb - und nur Zentimeter fehlten den Fohlen, um die Partie nur Minuten später zu drehen: Nach einer Flanke von Plea beförderte Thuram den Ball an die Unterkante der Latte (30.).
Mainz war alles andere als unsichtbar, Sommer musste bei einem Mateta-Kopfball zupacken (41.). Das Kommando hatten in der Schlussphase des ersten Durchgangs allerdings eindeutig die Fohlen übernommen, die Rose-Elf ließ kurz vor dem Halbzeitpfiff noch zwei gute Möglichkeiten liegen: Niakhaté stand bei einem gefährlichen Wendt-Schuss im Weg (45.), Plea schlug nach einer Standardsituation völlig freistehend ein Luftloch (45.+2).
Bundesliga, 19. Spieltag
Wieder Freistoß, wieder Plea - wieder Tor
Zur Pause tauschte Beierlorzer auf der Linksverteidigerposition, Brosinski ersetzte Aaron. Mainz stand nun deutlich tiefer, die Ballbesitzphasen der Borussia wurden immer länger. Allerdings agierten die dominanten Gladbacher im letzten Drittel häufig zu umständlich, sodass die erste echte Chance des zweiten Durchgangs den Gästen gehörten: Sommer parierte einen Schlenzer von Brosinski mit den Fingerspitzen (61.). Doch auch Zentner durfte sich in einem nun immer offeneren Spiel auszeichnen: Der Mainzer Keeper blieb im Eins-gegen-eins mit dem durchgebrochenen Herrmann Sieger (65.) und zeigte dann gegen einen Plea-Schlenzer eine klasse Flugparade (71.).
Kurze Zeit später war Zentner dann aber doch zum zweiten Mal geschlagen - wieder durch den selben Torschützen und wieder nach einem Freistoß aus dem Halbfeld: Diesmal führte Wendt kurz aus und Herrmann flankte mit rechts. In der Mitte war Plea einen Tick schneller als und Quaison und brachte den Ball technisch anspruchsvoll mit einem Kontakt im rechten Eck unter (76.).
Aus fast 40 Metern: Neuhaus setzt spektakulären Schlusspunkt
Mainz machte daraufhin noch einmal auf, es ging hin und her in der Schlussphase. Mönchengladbach hatte zunächst zum zweiten Mal Alu-Pech, der eingewechselte Embolo traf nur den Pfosten (79.). Dann konnten sich die Fohlen aber auch einmal mehr bei Sommer bedanken, der zunächst einen Kopfball von Onisiwo entschärfte (84.) und dann mit einem Blitzreflex ein Eigentor von Elvedi und damit den Ausgleich verhinderte (85.).
So war der Schlusspunkt den Gladbachern vorbehalten - und allen voran dem eingewechselten Neuhaus. Nach einem weiten Ball eilte Zentner aus seinem Strafraum, klärte per Kopf vor Embolo - allerdings zu Neuhaus. Der Mittelfeldmann brauchte eigentlich zu lange, um die Kugel zu verarbeiten - doch dann gelang dem Joker aus knapp 40 Metern ein überragender Schuss. Zentner war zwar fast wieder zurück in seinem Tor, kam aber nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball, der im linken Eck einschlug - Traumtor, Spiel entschieden (88.).
Mönchengladbach gewinnt damit auch sein achtes Heimspiel in Folge. Am kommenden Samstag (18.30 Uhr) steht für die Borussen aber wieder ein Auswärtsspiel auf dem Programm, die Rose-Elf gastiert zum Spitzenspiel bei RB Leipzig. Für Mainz geht es ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr) gegen Bayern München weiter.