Leipzigs Coach Julian Nagelsmann, der mit seinem Team vor der Länderspielpause reihenweise Top-Erfolge eingefahren hatte (6:1 in Wolfsburg im DFB-Pokal, 8:0 gegen Mainz in der Bundesliga, 2:0 in St. Petersburg in der Champions League, 4:2 bei Hertha BSC in der Bundesliga), nahm lediglich zwei personelle Veränderungen vor: Stürmer Poulsen (Adduktorenprobleme) und Mukiele (Aufbautraining) wurden von Halstenberg und Nkunku vertreten.
Kölns neuer Trainer Markus Gisdol, der nach dem 1:2 gegen Hoffenheim auf den entlassenen und schnell bei Mainz 05 wieder eingestellten Achim Beierlorzer gefolgt war, reagierte derweil mit ganzen vier Wechseln: Höger, Verstraete, Schindler und Modeste begannen für Jorge Meré (Oberschenkelprobleme), Schaub, Terodde und Cordoba (allesamt auf der Bank).
Hector patzt, Ehizibue foult und Laimer feuert: Leipzig klar vorn
Was Gisdol von seinem Team verlangte, war ein sicheres Defensivspiel. Ein Plan, der bis zur 22. Minute ziemlich gut aufging. Denn wenngleich dem "Effzeh" um einen wenig auffälligen Modeste offensiv bis auf eine Szene mit Jakobs (3.) nichts einfiel, stand er gegen ein immer druckvoller werdendes RBL hinten extrem sicher.
Doch ein grober Schnitzer von Kapitän Hector, der während der Länderspielpause im DFB-Trikot noch stark gespielt hatte und nun den Ball gegen Nkunku verlor, läutete den ersten Nackenschlag ein. Denn Nkunku musste im Anschluss nur zum freistehenden Werner spielen - und der Nationalspieler schoss lockerleicht zum 1:0 ein (22.). Ein Treffer, der den Sachsen noch mehr Auftrieb verlieh und den Kölner für lange Zeit gänzlich die Hoffnung nahm. Angriff um Angriff rollte nun aufs Tor von Horn, der sich nach Foul von Ehizibue an Nkunku einem Elfmeter gegen Forsberg gegenübersah - und trotz der richtig erahnten Ecke bei diesem Gewaltschuss hinter sich greifen musste (32.). Laimer gelang mit einem Knaller aus 18 Metern gar das 3:0 (37.) und damit die frühe Vorentscheidung in diesem Spiel.
Bundesliga, 12. Spieltag
Immerhin wussten sich die Geißböcke vor dem Seitenwechsel doch noch einmal im Angriff zu zeigen, was direkt zum Erfolg führte: Verstraetes Ecke fand Czichos Kopf - 1:3 (39.). Hier hatte sich die RB-Abwehr schlafmützig gezeigt.
Forsberg schlenzt gekonnt
Aufschwung verlieh das Tor den Gästen aber nicht, denn auch im zweiten Abschnitt sollte ein weiterhin druckvoller Gastgeber alles dominieren. Teilweise kombinierten die Leipziger hier auch sekundenlang am oder im gegnerischen Strafraum. Chancen durch Nkunku (50., 51.), Werner (53.), Forsberg (58.), Sabitzer (63.) und erneut Werner, der aus bester Lage drüber feuerte (67.), waren die Folge. Das 4:1 lag in diesen Minuten mehr und mehr in der Luft.
Allerdings musste man den Sachsen schon auch vorwerfen, akuten Chancenwucher zu betreiben. Das hätte sich auch rächen können, Modeste verpasste in einer plötzlich mutigeren Kölner Phase aber das durchaus mögliche 2:3 (68.). Am Ende aber konzentrierte sich der Gastgeber nochmals, ließ defensiv nichts mehr zu - und machte mit einem toll direktverwandelten Freistoß von Doppelpacker Forsberg den Deckel zum 4:1 drauf (4:1).
RB Leipzig, das mit diesem hochverdienten Erfolg zurück auf Rang 2 vor den FC Bayern sprang und zugleich nur noch einen Zähler hinter Spitzenreiter Gladbach liegt, empfängt am Mittwoch (21 Uhr) Benfica Lissabon in der Champions Legaue. In der Liga geht es am Samstag (15.30 Uhr) in Paderborn weiter. Für die Kölner steht zeitgleich das Spiel gegen Augsburg an.