Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann nahm im Vergleich zum 6:1-Pokalsieg in Wolfsburg drei Veränderungen an seiner Startelf vor: Für Orban (Kniereizung), Mvogo und Forsberg (beide Bank) starteten Klostermann, Gulacsi und Nkunku.
FSV-Coach Sandro Schwarz wechselte nach dem 3:1 gegen Köln zweimal: Hack und Pierre-Gabriel ersetzten Niakhate (Gelb-Sperre) und Brosinski (Bank).
Mainz hat eine gute Phase - das war's
Im ersten Durchgang machten die Leipziger genau da weiter, wo sie gegen Wolfsburg aufgehört hatten. Die Sachsen agierten ballsicher, mit viel Tempo im eigenen Spiel und einer ordentlichen Portion Spielfreude. Bereits nach fünf Minuten zappelte die Kugel das erste Mal im Netz: Der umtriebige Werner bediente von der linken Seite Sabitzer, der den Ball über die Linie drückte - 1:0.
Werner war der Fixpunkt im Angriffsspiel der Leipziger. Immer wieder nutzte der deutsche Nationalstürmer seine Schnelligkeitsvorteile, um gefährliche Angriffe zu initiieren. RB drückte weiter auf das Gaspedal und hatte durch Werner (10.), Poulsen (14.) und Halstenberg (19.) große Chancen. Das rächte sich fast, denn Mainz, das offensiv mutig agierte - deswegen aber auch immer wieder überlaufen wurde - hatte gute Ausgleichschancen: Öztunali (21.) und Hack (23.) scheiterten jedoch.
RB spielt sich in einen Rausch
Dann übernahm RB wieder die Spielkontrolle - und wie. Poulsen trieb das Kunstleder über den halben Platz und bediente Nkunku, der noch einmal auf Werner querlegte - 2:0 (30.). Dann spielte sich Leipzig gegen komplett überforderte Nullfünfer in einen Rausch: Nkunku stellte aus 20 Metern nach erneuter Werner-Vorarbeit auf 3:0 (35.), ehe Halstenberg kurz darauf nach Querpass von Poulsen auf 4:0 stellte (39.).
Schwarz reagierte umgehend und brachte Sechser Latza für Angreifer Szalai, der kaum ins Spiel fand (39.). Die nötige Präsenz gab es dadurch nicht. Werner spielte Sabitzer frei, der an Zentner scheiterte - aber Poulsen staubte ab (44.). Damit trafen fünf verschiedene Torschützen im ersten Durchgang für ein furioses RB Leipzig.
RB gnadenlos
Anstatt sich nach Wiederanpfiff mit dem ohnehin schon mehr als ordentlichen Ergebnis zufrieden zu geben, legte RB noch einmal einen Gang zu - mit der gleichen Konsequenz wie in der ersten Hälfte. Nkunku steckte auf Werner durch, der eiskalt auf 6:0 stellte (48.). Nach zwei selbst erzielten Treffern und zwei Vorlagen legte Werner noch einmal eine Vorarbeit nach: Eine Flanke vollendete Mukiele per Kopf zum nächsten Treffer (50.).
Danach schafften die Rheinhessen das, was zuvor viel zu lange nicht klappte: Sie unterbanden Leipzigs Direktspiel häufiger im Ansatz und standen näher an den Gegenspielern. Leipzig hatte lange Zeit keine weiteren Großchancen mehr, dafür aber Mainz: Doch Latza (58.), Quaison (69.) und erneut Latza (76.) scheiterten jeweils mit ihren Versuchen, Ergebniskosmetik zu betreiben. Stattdessen erzielte der Spieler des Spiels höchstpersönlich den Schlussstand: Nach Klostermann-Querpass musste Werner nur noch einschieben (87.).
Rekord-Sieg und Rekord-Niederlage
8:0 für RB - sowohl der höchste Bundesliga-Sieg der Leipziger (zuvor 6:0 gegen Nürnberg in der Saison 2018/19) und die höchste Bundesliga-Niederlage der Mainzer (0:6 gegen Bayern ebenfalls 2018/19).
Leipzig gastiert am kommenden Dienstag (18.55 Uhr) zum Champions-League-Spiel bei Zenit St. Petersburg. Mainz empfängt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) Union Berlin.