Herthas Coach Ante Covic tauschte nach dem 1:1 in Bremen zweimal Personal aus und brachte Plattenhardt und Lukebakio für Mittelstädt (Ellenbogenverletzung) und Dilrosun.
Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder hatte im Vergleich zum 2:0 gegen Schalke drei Neue an Bord: Für Posch, Geiger und Adamyan durften Grillitsch, Rupp und Locadia ran.
Frühe Hertha-Führung möglich
Die Partie startete mit viel Ballzirkulation der TSG und abwartenden Berlinern, die bei zwei Umschaltmomenten dicht vor der Führung standen: Wolf verpasste Rekiks Flanke knapp (6.), nach Wolfs Hereingabe prallte der Ball nach Gemeinschaftsarbeit von Akpoguma und Ibisevic an den rechten Hoffenheimer Pfosten (7.).
Fast auf 80 Prozent schnellte die Ballbesitzquote von 1899 in der Anfangsviertelstunde hoch, ohne dass daraus auch nur eine gefährliche Aktion resultieren sollte. Die gehörte wieder der Alten Dame, nach Lukebakios Flanke verpassten Darida und Ibisevic im Zentrum (14.).
Geduld war angesagt im Spiel der TSG. Es ging über viele Stationen in der eigenen Abwehr Richtung gegnerische Hälfte, wobei sich die Gäste immer wieder im dicht gestrickten Abwehrnetz der Hauptstädter verhedderten. Bis auf einen Kramaric-Kopfball - symptomatisch nach einer Freistoßflanke von Skov (19.) - konnte Hoffenheim das Berliner Tor zunächst nicht gefährden.
Drei Hoffenheimer Chancen binnen drei Minuten
Mitte des ersten Durchgangs schüttelte das Duell eine zerfahrene Phase ab, und es waren die Angriffe der Schreuder-Elf, die strukturierter wurden. Chancen fast im Minutentakt durch Kaderabek (27.), Kramaric (28.) und Locadia (30.) gaben nun der Überlegenheit der Kraichgauer Ausdruck.
Doppelschlag durch das Sturmduo
Die Führung hatte sich abgezeichnet und fiel auch: Grillitsch zog im Zentrum das Tempo an, spielte vor dem Strafraum auf Locadia, der aus 18 Metern durch die Beine von Boyata ins linke Eck traf. Jarstein war dran, konnte aber nicht entscheidend ablenken - 1:0 (33.). Und damit nicht genug, der zweite TSG-Treffer ließ nicht lange auf sich warten: Kramaric nickte Skovs Ecke am zweiten Pfosten freistehend ins rechte Eck ein (38.).
Weil die Herthaner erneut im Pfostenpech waren (Grujic, 45.), ging es mit dem 2:0 in die Pause.
Bundesliga, 9. Spieltag
Duda kam nach Wiederanpfiff bei den Hausherren für Grujic und musste gleich mit ansehen, wie Rupp mit schlechter Ballkontrolle die Großchance zum dritten Gästetor liegen ließ (47.).
Lukebakio verkürzt sehenswert!
Stattdessen war Hertha wenig später zurück im Spiel, die nicht lange über einen versäumten Freistoßpfiff nach Vogts Rempler gegen Duda lamentierte: Wolf verlängerte Klünters Einwurf per Kopf, und Lukebakio traf per Fallrückzieher fast aus dem Stand ins linke Eck (55.).
Bei Hoffenheim war ein Bruch im Spiel, Schreuder reagierte mit einem Doppelwechsel - Bicakcic und Bebou ersetzten Vogt und Locadia (61.), auf der anderen Seite tauschte Covic offensiv und brachte Kalou für Boyata (64.). Und der Joker stach: Skjelbreds toller Pass fand Darida, der links im Strafraum auftauchte und flankte. Kalou vollendete am zweiten Pfosten aus sechs Metern ins Kreuzeck (69.).
Turbulente Endphase - Hübner trifft
In der Schlussphase verhinderte Wolf nach einer turbulenten Situation am und im Fünfer das 2:3 und rettete gerade noch zur Ecke. Weil nach Rudys Hereingabe Hübner hochstieg und unbedrängt einnickte, lagen die Hauptstädter nach dem zweiten Standardgegentreffer erneut zurück (80.).
Dann sah Darida eine harte Gelb-Rote Karte (84.), und Berlin musste die letzten Minuten in Unterzahl um den Ausgleich fighten. Lukebakio hatte tatsächlich das 3:3 auf dem Fuß, scheiterte aber an Baumann (87.).
Hertha BSC, das nach zehn Punkten aus vier Partien erstmals wieder verlor, spielt am Mittwoch (20.45 Uhr) im DFB-Pokal gegen Zweitligist Dynamo Dresden. Für Hoffenheim geht es nach dem dritten Sieg in Serie bereits am Dienstag (18.30 Uhr) im selben Wettbewerb bei Drittligist Duisburg weiter.