St. Paulis Coach Jos Luhukay veränderte seine Startelf nach dem 1:1 in Bielefeld auf drei Positionen: Bednarczyk, Hoffmann und Kalla begannen für Becker (muskuläre Probleme in der Wade), Hornschuh (Bank) und Park (Schulterprobleme).
Fürths Trainer Stefan Leitl tauschte im Vergleich zum 0:2 gegen Erzgebirge Aue zweimal Personal: Ernst (Comeback nach Mittelfußbruch) und Sauer erhielten den Vorzug vor Meyerhöfer und Redondo (beide Bank).
Keita-Ruel steht goldrichtig
Die Hamburger erwischten den besseren Start, übernahmen rasch die Spielkontrolle und starteten erste Angriffe. In dieser Drangphase hatte Diamantakos den Torschrei schon auf den Lippen, doch Kleeblatt-Keeper Burchert entschärfte seinen Sechzehnmeterschuss (12.). Nach einer Viertelstunde wurden dann auch die Gäste mutiger und zeigten sich effizient: Keita-Ruel drückte eine Mohr-Flanke aus der Nahdistanz über die Linie (17.). Die Heim-Fans protestierten daraufhin lautstark: Sie hatten in der Entstehung ein Foul von Keita-Ruel an Avevor gesehen. Ein unfairer Zweikampf konnte dem Torschützen allerdings nicht nachgewiesen werden. Doppelt bitter für St. Pauli: Avevor verletzte sich wohl schwerer am linken Unterschenkel und musste ausgewechselt werden. Hornschuh kam für den Kapitän (20.). "Bei Avevor ist der erste Eindruck, dass es eine gravierende Verletzung ist", gab Sportchef Andreas Bornemann nach Abpfiff Auskunft.
Fürth effektiv - Diamantakos antwortet vor der Pause
Die Partie war fortan hitzig und rassig geführt. Der Kiez-Klub investierte mehr, blieb in der Defensive aber sehr anfällig. Die nächste Mohr-Flanke vollendete Ernst, doch der Video-Assistent schaltete sich ein und annullierte den Treffer wegen einer vorausgegangen Abseitsposition von Keita-Ruel (29.). Das 2:0 für die Spielvereinigung folgte trotzdem wenig später: Stefaniaks Flanke köpfte Keita-Ruel gegen schlafmützige Hausherren in die Maschen (35.).
Bedankte sich für den Applaus: St. Paulis Christopher Avevor musste verletzt ausgewechselt werden. imago images
Mit viel Wut im Bauch rannte St. Pauli weiter an. Bednarczyk prüfte Burchert aus der Distanz (43.). Dann bröckelte auch die Fürther Hintermannschaft: Miyaichi fand Diamantakos mit einer Flanke. Der Stürmer stahl sich seinen Bewachern davon und köpfte zum 1:2 ein (45.). Dies war auch der Halbzeitstand, weil Knolls direkter Freistoß von Burchert geklärt wurde (45.+6).
Lattenknaller entfacht Chancenfeuerwerk
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Personell unverändert ging es in die zweite Hälfte, die mit einem Aluminium-Kracher startete: Diamantakos traf nach einer Freistoßflanke von Knoll die Latte (47.). Davon beflügelt übernahmen die Hamburger sofort wieder die Kontrolle, spielten offensiv nach vorne und hatten durch Bednarczyk die nächste Chance, die Burchert per Fußabwehr vereitelte (53.). Doch damit nicht genug der Großchancen: Auf der einen Seite scheiterte Green aus vielversprechender Position an Himmelmann (58.). Auf der anderen Seite kam Miyaichi nach feinem Solo nicht an Burchert vorbei (60.).
Greens Distanzkracher passt genau
St. Pauli hatte insgesamt deutlich mehr vom Spiel und erarbeitete sich ein klares Chancenplus. Doch erneut trafen die Franken: Green fasste sich ein Herz und hämmerte die Kugel aus 22 Metern fulminant zum 3:1 ins Tor (70.).
Für die Schlussphase fehlten dem FCSP nun Kraft und Überzeugung. Das Kleeblatt verwaltete den Vorsprung derweil souverän. Es blieb beim 1:3.
Beide Teams sind am nächsten Wochenende im DFB-Pokal gefordert: St. Pauli spielt am Sonntag (15.30 Uhr) beim VfB Lübeck. Etwas später (18.30 Uhr) gastiert dann Fürth beim MSV Duisburg. In der Liga trifft der FCSP am 17. August (13 Uhr) auswärts auf den VfB Stuttgart. Tags darauf genießt die Spielvereinigung Heimrecht gegen Jahn Regensburg.