Heidenheims Coach Frank Schmidt tauschte nach dem 3:1-Sieg bei Aufsteiger VfL Osnabrück dreimal Personal aus: Stammtorhüter Müller war nach muskulären Problemen wieder einsatzbereit und verdrängte Eicher auf die Bank. Außerdem begannen Pusch und Leipertz für Biankadi und Schmidt (beide Bank).
Stuttgarts Trainer Tim Walter nahm nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen Mitabsteiger Hannover 96 zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Kaminski (Kreuzbandriss) wurde in der Innenverteidigung durch Badstuber ersetzt. Außerdem startete Mangala anstelle von Gomez.
Dominanter VfB bleibt zunächst ohne klare Chancen
Die Gäste aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt übernahmen von Beginn an das Kommando, hatten mehr Ballbesitz und ließen den Ball gut zirkulieren. Die Außenverteidiger Sosa und Stenzel schalteten sich immer wieder in das Aufbau- und Offensivspiel ein, weshalb die Gäste kombinationssicher durch das Zentrum und auch häufig mit gleich mehreren Spielern an den Heidenheimer Strafraum kamen. Die Gastgeber verteidigten am und im eigenen Strafraum jedoch gut - weshalb Abschlüsse und Chancen lange Zeit Mangelware waren.
Plötzlich ein Chancenfeuerwerk auf beiden Seiten
Das änderte sich nach knapp 25 Minuten: Castro schoss nach einer Ecke zunächst am linken (25.), eine Minute später am rechten Pfosten vorbei (26.). Kempf zwang kurz danach FCH-Keeper Müller mit einem tückischen Schuss von der Strafraumkante zu einer starken Parade (28.). Der 28-Jährige behielt vier Minuten später auch im Eins-gegen-eins-Duell mit Al Ghaddioui die Oberhand (32.).
Der VfB schien in dieser Phase nahe am Führungstor, doch plötzlich drehte Heidenheim auf: Dorsch hätte nach langem Sololauf frei vor Kobel das 1:0 erzielen können (36.). Dann hatte Leipertz die Führung auf dem Fuß, schob den Ball nach feiner Vorlage von Griesbeck aber am leeren Kasten vorbei (40.). Schließlich war es Thomalla, dessen Flachschuss von rechts am langen Eck vorbeisauste (40.). So ging es mit 0:0 in die Pause.
Al Ghaddioui trifft per Kopf - Badstuber erhöht
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel war wieder der VfB die spielbestimmende Mannschaft, Ascacibar vergab zwei gute Möglichkeiten (46., 49.). Dann war es Al Ghaddioui, der die Führung für Stuttgart erzielte: Der Neuzugang setzte sich bei einer von Didavi ausgeführten Eckstoß-Hereingabe gegen Beermann durch und köpfte den Ball in die Maschen (52.). Kurz danach hätte der Stürmer nachlegen können, scheiterte aber aus kurzer Distanz, den Nachschuss von Castro blockte Beermann kurz vor der Linie (56.). Den beiden Chancen musste der VfB aber nicht lange nachtrauern, denn nur eine Minute später erhöhte Badstuber nach Kopfballablage von Al Ghaddioui mit einem satten Linksschuss auf 2:0 (57.).
Leipertz sorgt für den Anschluss - Kempfs Eigentor
In der Folge behielt der VfB die Kontroll, erspielte sich aber keine weiteren hochkarätigen Chancen. Das Schmidt-Team brauchte lange, ehe es im zweiten Durchgang zu seiner ersten richtigen Möglichkeit kam: Leipertz konnte Kobel zunächst nicht überwinden (75.), bestrafte fahrlässiges Stuttgarter Abwehrverhalten aber nur drei Minuten später mit einem Flachschuss ins rechte Eck zum 1:2 (78.). Nun war die Partie wieder richtig spannend - und plötzlich stand es 2:2: Dorsch bekam den Ball im Rückraum und zog einfach aus großer Distanz ab. Kobel hätte den Schuss wohl gehalten, doch Kempf wollte klären, fälschte die Kugel stattdessen unhaltbar für den eigenen Keeper ins Tor zum 2:2 ab (84.).
Der VfB musste sich kurz sammeln - hätte dann aber wieder in Führung gehen müssen: Nach Donis-Querpass schoss der wenige Sekunden zuvor eingewechselte Klimowicz den Ball aus kurzer Distanz an den linken Pfosten (90.+1). Eine Minute später scheiterte Mangala an Müller (90.+2), ehe Beermann mit der letzten Aktion nach einer Ecke den Ball knapp über die Latte lenkte (90.+4).
Heidenheim gastiert am nächsten Samstag (18.30 Uhr) in der ersten DFB-Pokalrunde beim SSV Ulm. Für Stuttgart geht es am Montag, 12. August (18.30 Uhr), im Pokal bei Hansa Rostock weiter.