FCN-Coach Damir Canadi baute nach dem 1:0 bei Dynamo Dresden zweimal um: Iuri Medeiros feierte im ersten Heimspiel direkt seine Startelf-Premiere, auch Sorg durfte beginnen. Valentini und Ishak mussten auf der Bank Platz nehmen.
Hamburgs Trainer Dieter Hecking entschied sich nach dem ganz spät erreichten 1:1 gegen Darmstadt ebenfalls für zwei Veränderungen: Jung verteidigte im Zentrum für Papadopoulos, Kittel stürmte anstelle von Narey. Insgesamt begannen gleich sieben Neuzugänge.
Leibold kassiert Pfiffe - und bereitet gleich vor
Die deutlich bessere erste Hälfte zeigte der HSV, der von Beginn an versuchte, Dominanz auszustrahlen. Leibold, bei seiner Rückkehr nach Nürnberg dauerhaft von Pfiffen begleitet, holte auf links einen Freistoß heraus, doch Hinterseer bekam keinen Druck hinter seinen Kopfball (5.). Der zweite Versuch saß dann direkt: Leibold setzte Dudziak am Strafraum ein und der ehemalige Dortmunder schoss aus 17 Metern rechts unten ein - 1:0 (12.). Eine Reaktion vom Club blieb aus, stattdessen wuchs merklich das Hamburger Selbstvertrauen.
Mathenia verschätzt sich
Und nach 30 Minuten erhöhte Kittel auf 2:0, weil sich Mathenia bei einem direkten Freistoß arg verschätzte und das Leder im Torwarteck einschlagen ließ. Der Club lief wütend, aber zumeist planlos an. In der 34. Minute jubelte Kapitän Behrens über das vermeintliche Anschlusstor, doch Referee Harm Osmers verwehrte dem Treffer wegen einer Abseitsstellung zu Recht die Anerkennung. Dann hatte Canadi genug gesehen: Jäger musste vom Platz, mit Ishak kam ein zweiter Angreifer (36.). Gefährlich wurde es Sekunden vor der Pause aber erneut auf der anderen Seite, doch Mathenia riss diesmal erfolgreich die Fäuste gegen einen Gyamerah-Schuss hoch (45.+3).
Iuri Medeiros nähert sich an
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel ging der Club deutlich aggressiver zu Werke, ließ offensiv aber oft die klare Struktur vermissen. Es dauerte bis zur 53. Minute, ehe Neuzugang Iuri Medeiros den Ball erstmals gefährlich auf den langen Pfosten zog - sein Ziel aber knapp verfehlte. Fast im Gegenzug hätte Hinterseer die Vorentscheidung besorgt, doch Sorg klärte im allerletzten Moment (55.).
Narey braucht drei Anläufe
Wenig später trat Dovedan erstmals auf den Plan, doch sein abgefälschter Linksschuss landete nur auf dem Tordach (63.). Kurz darauf hatte der HSV die große Doppelchance auf das 3:0, doch Hinterseer und Joker Narey scheiterten binnen weniger Sekunden am hervorragend reagierenden Mathenia (68.). Drei Minuten später hätte Narey erhöhen müssen, doch er legte die Kugel an Mathenia und dem linken Pfosten vorbei. Im dritten Anlauf belohnte sich der ehemalige Fürther aber noch: Narey wurde von Kittel toll in Szene gesetzt, woraufhin der ziemlich ungedeckte Flügelflitzer die Kugel aus 17 Metern satt im linken unteren Eck unterbrachte - 3:0 (72.).
Sah beim zwischenzeitlichen 0:2 schlecht aus, hielt dann viel, fing sich insgesamt aber vier Gegentore: FCN-Keeper Christian Mathenia. imago images
Wunsch der HSV-Fans unerfüllt
Für die Nürnberger kam es allerdings noch dicker, als Fein auf links durchbrach und flach in Richtung Gymerah flankte. Am Ende drückte Handwerker die Kugel zum 0:4-Endstand unglücklich über die Linie (81.). Nur der Wunsch der HSV-Fans ("Einer geht noch") blieb unerfüllt.
Nach dem ersten heftigeren Nackenschlag der neuen Saison gastiert der 1. FCN am Freitag (20.45 Uhr) im DFB-Pokal bei Drittligist Ingolstadt. Der Hamburger SV will am Sonntag (18.30 Uhr) in Chemnitz direkt nachlegen. Und in der Liga? Da tritt der FCN am 16. August (18.30 Uhr) in Sandhausen an, zur gleichen Zeit empfängt der HSV den VfL Bochum.