Madagaskars Coach Nicolas Dupuis tauschte nach dem 2:0-Sieg über Nigeria auf einer Position: Für Ilaimaharitra begann Raveloson.
Auch Kongos Trainer Florent Ibengé nahm einen Wechsel vor: Assombalonga ersetzte Bolingi. Die aus der Bundesliga bekannten Akolo (VfB Stuttgart) und Tisserand (VfL Wolfsburg) standen zudem jeweils in der Startaufstellung.
Kopfball nach Maßflanke als Antwort auf Winkeltreffer
Die Madagassen, die bei ihrer ersten Turnierteilnahme schon vor der Partie als Überraschungsmannschaft des Afrika-Cups galten, legten von Beginn an eifrig los. Hoch anpressend - meist mit der Defensivreihe auf Höhe der Mittellinie - überrannten sie die Kongolesen in der Anfangsviertelstunde. Erst scheiterte Andriamatsinoro per Freistoß an Ngumbi (7.), dann traf Amada per Traumtor: Einen eigentlich zu weit vorgelegten Ball von Nomenjanahary jagte der zentrale Mittelfeldspieler mit der Innenseite aus 20 Metern in den Winkel (9.).
Anstatt daraufhin die Führung zu verwalten, änderten "Barea" nichts an der Spielweise. Das rächte sich, denn "Les Leopards" boten sich durch die madagassische Spielweise viele Räume zum Kontern. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld servierte Muzinga vom linken Flügel maßgenau für Bakambu, der gezielt einköpfte (21.) - 1:1.
Fouls als Mittel
Anschließend verlor die Begegnung an Tempo, was auch daran lag, dass Kongo ein Mittel gegen die wuseligen Madagassen fand - Fouls. Bereits zur Pause "führten" die Zentralafrikaner in dieser Statistik deutlich mit 19:7. Weitere Großchancen blieben aus, sodass es mit dem Unentschieden in die Halbzeit ging.
Nach Wiederanpfiff setzte sich die Spielweise aus der Schlussphase der ersten Hälfte fort. Die Partie wurde immer zerfahrener, Spielfluss kam auf beiden Seiten selten zustande. Die einzigen Großchancen für lange Zeit vergaben Mombris und Andriamatsinoro auf madagassischer Seite (55.) und Bakumbu für Kongo (59.).
Ganz spät: Mbemba hält Kongo am Leben
Wie aus dem Nichts fiel in der Schlussphase die erneute Führung für Madagaskar: Metanires Flanke versenkte Kapitän Andriatsima per Flugkopfball in den Maschen (77.). Innenverteidiger Mpeko hielt zu großen Abstand zum Torschützen.
Anschließend warf Kongo alles nach vorne und wurde dadurch gefährlicher. Erst hatte Madagaskar Glück, weil ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Noureddine El Jaafari vertretbar gewesen wäre - der eingewechselte Bolasie wurde im Sechzehner elfmeterwürdig von Fontaine gelegt (88.). Dann sorgte der wuchtige Mbemba ganz spät doch noch für den erneuten Ausgleich: Eine Ecke vom ebenfalls eingewechselten Elia versenkte der Innenverteidiger knallhart im Netz (90.) - es ging in die Verlängerung.
Kongo besser, doch zu ungenau
In dieser entwickelte sich die Begegnung zu einem echten Nervenspiel. Kongo agierte durch den späten Ausgleich mit Rückenwind und schien die besseren Kraftreserven zu haben. In den ersten 15 Minuten ergaben sich fast genauso viele Chancen wie während der regulären Spielzeit: Muzingas abgefälschter Abschluss senkte sich gefährlich auf das Tor, doch Adrien lenkte ihn über die Latte (94.). Dann entschärfte Matampi einen gefährlichen Schlenzer von Metanire (99.). Nur eine Zeigerumdrehung später konnte sich Adrien erneut beweisen: Einen - wieder einmal - wuchtigen Kopfball von Mbemba nach einer Ecke fischte der Keeper gerade noch von der Linie (100.).
Auch in der zweiten Hälfte der Verlängerung war Kongo das spielbestimmende Team. Doch weder Elias Pike-Schuss (109.), noch Bolasies Schlenzer fanden den Weg ins Tor (117.), sodass das Spiel auf dramatische Weise vom Punkt entschieden werden musste. Übrigens: Nach Abpfiff standen 41:17 Fouls pro Kongo - ein repräsentativer Wert.
Tisserand und Bolasie versagen die Nerven
Dort zeigte der Außenseiter vom Inselstaat die besseren Nerven. Amada, Metanire, Fontaine und Mombris verwandelten allesamt souverän, während der Wolfsburger Tisserand genau wie Kongos Schlussschütze Bolasie den Ball in den Nachthimmel jagten - 4:2-Sieg für Madagaskar nach Elfmeterschießen.
Dadurch tritt die größte Überraschung des Turniers am kommenden Donnerstag im Viertelfinale an. Der Gegner wird am Montagabend zwischen Ghana und Tunesien (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ermittelt.