Bereits im Vorfeld der Partie hatte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg "eine Menge Rotation" angekündigt - und sie hielt Wort. Einzig Leupolz blieb nach dem 3:0 über Irland in der Startelf, die zehn weiteren Positionen wurden in Abwesenheit von Popp, Huth, Däbritz (alle abgereist), Schüller und Gwinn (beide verletzt) überwiegend mit jungen Spielerinnen besetzt. Das Durchschnittsalter der Startformation lag bei nur knapp über 23 Jahren, zwei Akteurinnen feierten ihre Premiere: Die beiden Hoffenheimerinnen Krumbiegel und Waßmuth kamen zu ihrem ersten A-Länderspiel.
Debütantin Krumbiegel an zwei Toren beteiligt
Krumbiegel war gleich entscheidend am deutschen Blitzstart beteiligt: Von Leupolz in Szene gesetzt, scheiterte sie an Montenegros Schlussfrau Cabarkapa. Starke setzte nach, auch Freigang war wohl noch leicht am Ball - Deutschland führte nach nur 70 Sekunden, es war das erste Länderspieltor für Freigang. Im Anschluss an den frühen Treffer verteidigte Montenegro aber deutlich konzentrierter, stand größtenteils mit allen elf Spielerinnen in der eigenen Hälfte und erschwerte der deutschen Elf das Offensivspiel. Erneut Freigang hatte mit einem Lattenkopfball Pech (34.), ansonsten blieben Großchancen Mangelware.
Erst mit der letzten Aktion der ersten Hälfte legte Deutschland nach - und wieder war Debütantin Krumbiegel entscheidend beteiligt: Ihre hohe Flanke köpfte Leupolz gegen die Laufrichtung von Cabarkapa ins linke Eck (45.+1).
Marozsan macht die 100 voll - Tor-Premiere auch für Lohmann
Kurz nach dem Seitenwechsel fand dann eine lang erwartete Einwechslung stand: Marozsan kam für Leupolz und damit zu ihrem 100. Länderspiel - als 27. Spielerin in der Geschichte der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Zusätzlich zum Jubiläum der Spielmacherin gab es kurz darauf noch eine weitere Torpremiere zu feiern: Lohmann erzielte nach cleverer Ablage von Freigang ihr erstes Länderspieltor (59.).
Da vor allem Freigang noch einige Hochkaräter liegen ließ (61., 63., 85.), konnte die deutsche Elf bei weitem nicht mehr in die Regionen des 10:0 aus dem Hinspiel vorstoßen. Auch das Gesicht von Voss-Tecklenburg an der Seitenlinie drückte nicht immer Zufriedenheit mit der Leistung ihrer neu formierten Mannschaft aus. "Wir wissen alle, dass es kein gutes Spiel von uns war", sagte sie nach Abpfiff. Dennoch bleibt ihr Team in der EM-Qualifikation ohne Punktverlust und Gegentor. Das nächste Spiel steht am 27. November gegen Griechenland an.