Knapp zwei Monate nach der Nullnummer im Hinspiel Ende Februar ging es im Giuseppe Meazza ans Eingemachte. Bei Milan saßen unter anderem Ex-Bundesliga-Profi Calhanoglu sowie Stammtorhüter Donnarumma zunächst nur auf der Bank, in der ersten Elf stand neben Torwart Reina auch Top-Torjäger Piatek.
Bei Lazio standen Luis Alberto und Milinkovic-Savic, die bei der 1:2-Blamage gegen Schlusslicht Verona vom Platz geflogen waren, ebenso in der Anfangsformation wie Goalgetter Immobile.
Lange Anlaufzeit
Im Vorfeld hatte man nicht unbedingt von einem Fußball-Spektakel ausgehen können, die bisherigen Duelle der beiden Teams in dieser Spielzeit waren 1:1, 0:0 und 1:0 für Milan ausgegangen. Und auch am Mittwochabend kamen zunächst hauptsächlich Taktikfüchse auf ihre Kosten. Denn in den Strafräumen war zunächst gar nichts los, dazwischen umso mehr: Viele Fouls und harte, aber meist faire Zweikämpfe prägten das Geschehen, Milinkovic-Savic verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung und musste bereits nach einer Viertelstunde ausgewechselt werden.
Erst in der 26. Minute feuerte Lazios Immobile den ersten ernstzunehmenden Torschuss der Partie ab, dann nahm das Spiel aber immer mehr an Fahrt auf. Für Milan gab Calabria einen ersten Warnschuss ab, den Strakosha um den Pfosten lenkte (28.). In der dreiminütigen Nachspielzeit des ersten Abschnitts wurde es dann rasant: Erst setzte Bastos den Rebound nach einer Freistoßflanke knapp links am Tor vorbei (45.+2), dann rettete Reina die Rossoneri vor dem Rückstand, als er Correas Chance vereitelte (45.+3).
Lazio nahm den Schwung mit in die zweite Hälfte und war auch nach dem Seitenwechsel die gefährlichere Mannschaft: Lucas Leiva (51.) und Bastos (52.) vergaben Chancen für die Gäste, die defensiv sicher standen und immer wieder offensive Akzente setzten: Besonders gut gelang dies in der 58. Minute, als Lazio nach einer Milan-Ecke konterte. Immobile bediente Correa links im Strafraum, der Reina tunnelte und Milan so unter Druck setzte (58.).
Die Rossoneri enttäuschen
Milan musste nun aufgrund des Auswärtstreffers von Lazio zwei Tore zum Finaleinzug erzielen, doch mehr als ein Piatek-Kopfball neben das Gehäuse sprang für die Hausherren nicht heraus (70.). Denn während Lazio überzeugte, sich gelegentlich Konterchancen erspielte und die Führung relativ mühelos verwaltete, enttäuschten die Rossoneri, denen der Glaube an ein Comeback zu fehlen schien, auf ganzer Linie. Weil Luis Alberto (76.) und Immobile (83., 90.) die Möglichkeiten aufs 2:0 vergaben und Cutrones Treffer auf der Gegenseite aufgrund einer Abseitsstellung nicht zählte (76.), löste Lazio das Ticket für das Pokalfinale, das am 15. Mai im heimischen Stadio Olimpico über die Bühne geht.