Bosnien-Herzegowinas Trainer Robert Prosinecki musste auf Dzeko (Jochbeinbruch) verzichten. In Kolasinac (Arsenal) und Pjanic (Juventus) standen trotzdem zwei international bekannte Spieler in der Startelf. Aus der Bundesliga begann nur Hoffenheims Bicakcic.
Auch bei Finnland stand ein Bundesliga-Akteur in der Startformation - Leverkusens Keeper Hradecky. Ansonsten begannen der Ex-Schalker Pukki und der Ex-Fürther Sparv. Jensen (Augsburg) und Pohjanpalo (Leverkusen) saßen zunächst auf der Bank.
Bosnien münzt Überlegenheit um
Der erste Durchgang ging ganz klar an Bosnien-Herzegowina. Angeführt von einem spiel- und lauffreudigen Hodzic im Angriff erarbeiteten sich die Südosteuropäer die deutlich besseren Chancen: Bicakcic (13.), Gojak (14.) und Hodzic vergaben die ersten Hochkaräter. Für den verletzten Visca kam zudem der ehemalige Bremer Hajrovic früh in die Partie (18.).
Und der stand schnell im Mittelpunkt: Nach Pass von Kvrzic tauchte Hajrovic frei vor Hradecky auf und verwandelte zur verdienten Führung (29.). Anschließend blieb Bosnien in der Rolle des Spielbestimmers und erhöhte mit etwas Glück auf 2:0 - Pjanic traf vom Punkt (37.), nachdem Soiri einen abgerutschten Schuss von Kolasinac an die Brust und den Oberarm bekommen hatte.
Anstatt eines offensiv mutigeren Auftritts der Finnen, hätte Bosnien das dritte Tor nachlegen können, doch Hradecky parierte mit einer Hand gegen Hajrovic (45.+2). Von den Huuhkajat (den Uhus) kam in der ersten Hälfte fast gar nichts. Bosnien führte nach allen relevanten Statistiken, wie Ballbesitz (65:35), Schüssen (11:2) und Zweikampfquote (61:39).
Nach der Pause: Es ändert sich nichts
An dieser Überlegenheit änderte sich im zweiten Durchgang gar nichts. Bosnien war nach wie vor das tonangebende Team, von Finnland kam so gut wie gar nichts. Die Finnen konnten sich bei Keeper Hradecky bedanken, dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel. Zwischen Großchancen durch Cimirot (47.) und Gojak (57.), lenkte der Leverkusener einen Pjanic-Freistoß noch an die Latte (54.).
In Minute 58 hatte er bei einer Chance mit vier Abschlüssen wieder seine Hände im Spiel, war dann aber beim letzten Nachschuss von Pjanic machtlos - 3:0 und Doppelpack des Zehners, der dem Spiel seinen Stempel eher aufdrücken konnte als Pukki bei Finnland. Nicht das Ende des bosnischen Sturmlaufs, der durch eine Kopie des dritten Treffers zum 4:0 führte: Erst parierte Hradecky gegen Gojak, dann staubte Hodzic ab (73.). Damit fingen sich die Finnen in einer Partie so viele Gegentreffer wie in den sechs Qualifikationsspielen zuvor.
Pohjanpalo gibt gutes Comeback
Die Skandinavier hatten im zweiten Durchgang genau zwei gute Chancen. Beide verbuchte der Leverkusener Pohjanpalo, der nach langer Zeit (letzte Spiel am 18. März 2018 für Bayer gegen Köln) sein Pflichtspiel-Comeback nach Sprunggelenksverletzung gab. Erst schoss er vorbei (62.), dann staubte er zum 1:4-Anschlusstreffer ab (79.) - der Schlusspunkt.
Bosnien-Herzegowina ist am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) in Griechenland gefordert. Bereits um 18 Uhr empfängt Finnland Armenien.