Spurs-Coach Mauricio Pochettino wechselte nach dem 2:0 bei Huddersfield Town fünfmal: Lloris (Tor), Davies, Winks, Wanyama und Lamela kamen für Gazzaniga (Tor), Vertonghen, Dier, Dembelé und Rose. Schwer wogen die Ausfälle von Eriksen (Muskelprobleme) und Alli (Oberschenkelverletzung), die beide absolute Schlüsselspieler sind.
Barcelonas Trainer Ernesto Valverde reagierte auf das 1:1 gegen Bilbao , das dritte sieglose Ligaspiel in Serie, mit drei Veränderungen: Messi und Busquets kehrten in die Startelf zurück und verdrängten Vidal sowie Dembelé auf die Bank. Außerdem erhielt Arthur den Vorzug vor Sergi Roberto (verletzt).
Barça erwischte in Wembley einen Traumstart: Es lief gerade mal die zweite Minute, da schickte Messi Jordi Alba auf links steil. Der Linksverteidiger spurtete los und kam vor dem herausstürzenden Lloris, der seinen Kasten völlig unnötigerweise verlassen hatte, an den Ball und schob überlegt quer zu Coutinho - der Brasilianer musste aus 16 Metern nur noch das leere Tor treffen, was er auch tat.
Barça routiniert, Spurs zu fehlerbehaftet
Gruppe B, 2. Spieltag
Mit der Führung im Rücken agierte Barça fortan etwas abwartender, ließ aber nichts anbrennen und kontrollierte das Geschehen. Die Spurs waren zwar bemüht, punkteten auch durch Einsatz, waren aber spielerisch einfach zu schwach - zu viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten sorgten dafür, dass Stürmerstar Kane weitgehend in der Luft hing.
In der 28. Minute packten die Katalanen dann die Zaubertricks aus: Messis Diagonalball legte Suarez per Brust für Coutinho ab. Der Brasilianer scheiterte anschließend aus spitzem Winkel an Lloris, schaltete dann allerdings schnell und hielt das Leder artistisch im Spiel. Der Ball landete bei Rakitic, der aus 16 Metern volley abzog und auf 2:0 stellte. Ein Treffer der Marke "Tor des Jahres"! Kurz darauf hatte Suarez den nächsten Treffer auf dem Fuß, doch der Uruguayer schoss knapp vorbei (31.). Weil auf der Gegenseite ter Stegen dann auch noch bei einer missglückten Rettungsaktion von Piqué stark reagierte, ging es mit dem 2:0 in die Pause.
Messi im Pfosten-Pech - Spurs beweisen Moral
Nach dem Seitenwechsel hätte Messi beinahe prompt getroffen, aber "La Pulga" hatte gleich zweimal Pech mit dem Pfosten (48./51.). Die Strafe dafür folgte auf dem Fuß: Lamela schickte Kane auf die Reise, der sich im Strafraum mit einem Haken etwas Platz verschaffte und versiert ins lange Eck vollendete (52.). Barças Antwort ließ nicht lange auf sich warten - und die resultierte aus einem sehenswerten Spielzug heraus: Messi nahm Jordi Alba auf links mit. Der Linksverteidiger lief ein Stück und flankte scharf nach innen. Sowohl Coutinho als auch Suarez ließen den Ball passieren, ehe Messi freistehend zum 3:1 einschob (56.).
Der Kuchen war ob des Treffers aber noch längst nicht gegessen, denn die Londoner kamen ein weiteres Mal ran: Ter Stegen war bei einem von Langlet abgefälschten 17-Meter-Schuss von Lamela machtlos - 2:3 (66.). Danach drängten die Engländer auf den Ausgleich, die Spurs machten viel Betrieb, kamen aber nicht wirklich zu nennenswerten Abschlüssen. Barcelona spielte clever, hielt, wenn möglich, den Ball in den eigenen Reihen und ließ so die Uhr ablaufen. Offensiv kam von den Katalanen aber auch nicht mehr so viel, sodass es bis zum Ende äußerst spannend blieb. In der Schlussphase machten die Briten auf - und wurden ausgekontert: Jordi Alba bediente bei einem Konter Messi, der sich freistehend nicht zweimal bitten ließ und den 4:2-Endstand markierte (90.).
Für die Spurs geht es am Samstag (16 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Cardiff City in der Premier League weiter. Barça ist tags darauf (20.45 Uhr) beim FC Valencia zu Gast.