Wehens Trainer Rüdiger Rehm vertraute auf dieselbe Elf, die auch beim 2:1-Erfolg bei der SpVgg Unterhaching begonnen hatte.
Kickers-Coach Michael Schiele nahm nach der 0:2-Niederlage gegen Hansa Rostock indes drei personelle Änderungen vor: Hajtic (Gelb-Rot-Sperre), Küc und Ofosu-Ayeh (beide Bank) wurden von Kurzweg, Gnaase und Kaufmann vertreten.
Keine Minute war gespielt, da wäre Würzburgs Skarlatidis beinahe ein Blitzstart gelungen. Der Mittelfeldmann zog aus 20 Metern ansatzlos ab, SVWW-Keeper Kolke lenkte die Kugel gerade noch über den Querbalken. Wehen, das seine letzten fünf Spiele allesamt für sich entschieden hatte, sah sich einer regelrechten Anfangsoffensive der Kickers ausgesetzt, Kaufmann prüfte Kolke nur drei Minuten später aus halbrechter Position (4.). Die eigene Offensivabteilung meldete sich über Außenbahnspieler Diawusie an, dessen Dribblings und Hereingaben jedoch zumeist nichts einbrachten.
Auf den Treffer folgt viel Leerlauf
3. Liga - 25. Spieltag
Nach einem Ballgewinn von Gnaase machten die Gäste vor, wie man einen zielgerichteten Gegenangriff schulbuchmäßig fährt: Der angespielte Kaufmann nahm über rechts Geschwindigkeit auf, spielte seinerseits einen Doppelpass und bediente dann flach am zweiten Pfosten Ademi, der das Spielgerät nur noch über die Linie drücken musste (9.). Fünf Minuten später war Kolke - gegen Baumann - dann wieder zur Stelle, im Gegenzug vergab Kyereh aus aussichtsreicher Position vor Drewes eine Ausgleichschance (14.). Eine in der Folge extrem ereignisarme erste Hälfte fand einen ihrer wenigen verbleibenden Höhepunkte, als Kaufmann nach einem Antritt aus 17 Metern zu mittig auf Kolke zielte (39.).
Wehen zu harmlos - Unruheherd Ademi
Der zweite Abschnitt begann ebenfalls eher behäbig, auch, weil die Kickers keine Bäume ausreißen mussten, um ihre knappe Führung zu verwalten. Lorch kam für Wehen nach einem Freistoß aus kurzer Distanz zum Kopfball, dieser wurde aber umgehend geblockt (51.). Eine Zeigerumdrehung später vergab Diawusie nach einem feinen Schmidt-Pass relativ aussichtsreich klar. Anschließend passierte lange Zeit wenig, Würzburg stellte seine offensiven Bemühungen größtenteils ein. Einzig Ademi sorgte für Gefahr, wenn er in Szene gesetzt wurde - oder sich selbst in Szene setzen konnte, wie in Minute 63, als er Dams stehen ließ und das lange Eck nur knapp verpasste.
Gnaase rettet - Ademi macht den Deckel drauf
Nachdem Kickers-Keeper Drewes erstmals richtig eingreifen musste - er fing eine scharfe Kuhn-Flanke vor Kyereh ab (65.) - wurde der Schlussmann plötzlich überwunden. Doch der Querpass des in der Konterbewegung durchgestarteten Schwadorf in Richtung Diawusie wurde im Zentrum von Gnaase in höchster Not bereinigt (67.). Diesem Fast-Hochkaräter ließen die Hausherren danach kaum etwas folgen, die gastierende Schiele-Elf taute deshalb selbst wieder ein wenig auf. Ademi machte schließlich alles klar, als er eine von Breitkreuz verlängerte Kurzweg-Flanke am zweiten Pfosten trocken einschob (81.). Nach fünf Siegen in Serie gab sich Wehen in den Schlussminuten seinem Schicksal hin. Während der SVWW im Aufstiegsrennen somit einen kleinen Dämpfer bekommen hat, dürften sich die Kickers - mit sechs Zählern Rückstand - nun wieder als ein Teil dessen betrachten.
Und wie geht es für beide Klubs weiter? Wehen gastiert am kommenden Samstag (14 Uhr) in Meppen. Würzburg empfängt zwei Tage später (19 Uhr) Unterhaching.